Vor Belgien-GP

Wolff: “In der Formel 1 wird scharf geschossen”

Sport
26.08.2017 12:00

Die Gedanken an seinen Mountainbike-Sturz und die traumhaften Ferientage samt Familie im Tyrrhenischen Meer vor Sardinien klingen immer mehr ab, die Realität heißt Spa-Francorchamps, wo heute das Qualifying auf dem Programm steht. Mercedes-Boss Toto Wolff und sein Team erwartet ein entscheidendes Wochenende.

"Manche werfen uns vor, dass wir in Budapest zu naiv gehandelt haben", sagt der 45-jährige Wiener gegenüber der "Krone", besteht aber darauf, zu sagen: "Unsere Regel lautet: Beide Fahrer haben die gleiche Chance auf den Titel. Das hat uns in der Vergangenheit einige Meisterschaften gebracht - und die Fahrer wissen somit, dass wir zu unserem Wort stehen. Das macht unseren Teamspirit aus."

"Brauchen keinen Fairness-Pokal"
Was aber, wenn Hamilton am Saisonende gerade jene drei Punkte abgehen, die er in Ungarn Bottas überlassen hat? "Dann stehen wir erst mal auch dazu, aber natürlich wollen wir uns am Ende nicht vorwerfen lassen, dass wir die Weltmeisterschaft verloren haben, weil wir so supersportlich sind!" Das klingt dann eindeutig nach Stallorder. "Fakt ist, wir brauchen keinen Fairness-Pokal. In der Formel 1 wird scharf geschossen, das heißt: Wir werden unsere Grundsätze anpassen müssen!"Rote" auf AugenhöheVon der Papierform her ist Mercedes in Spa Favorit. "Okay, unser Auto liegt auf Highspeed-Downforce-Strecken sehr gut", sagt Wolff, warnt aber: "Wir haben in dieser Saison schon zu oft erlebt, dass sich die Formkurve von einem Wochenende zum nächsten verändert hat. Deshalb werden wir keine Prognosen abgeben." Und das hat durchaus seine Berechtigung. Wolff: "Wir haben ja schon im ersten Training hier gesehen, dass die ,Roten' voll auf Augenhöhe sind. Und auch Red Bull hat alle Möglichkeiten, um das Auto zu optimieren."

"Wollen Titel gewinnen!"
Die Ziele sind für Wolff freilich klar definiert. "Wir wollen beide Titel gewinnen. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass das schnellste Auto normalerweise den Fahrer-Titel und die konstanteste Paarung die Marken-Krone gewinnt. Daher ist klar: Wir müssen in jedem Rennen unsere absolut beste Performance abrufen."Kämpfe bis aufs Blut!"Das will freilich auch Lewis Hamilton, der auf die Kampfansage von WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel ("Ich will in Spa den Sieg!") mit martialischen Worten antwortete: "Ich bin stärker als je zuvor, werde bis aufs Blut kämpfen!"

Richard Köck, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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