Dramatische Szenen bei den weltweit umstrittenen Stierkämpfen gibt es immer wieder zu sehen - dennoch bleibt einem beim Anblick eines Vorfalls in einer Arena in Mexiko der Atem stehen. Videoaufnahmen zeigen, wie der 26-jährige Matador Sergio Flores von einem Bullen mit dem Horn aufgespießt wird. Das rund 500 Kilogramm schwere Tier erwischte Flores genau in der Achselhöhle, der Stierkämpfer wurde daraufhin wie eine Puppe hin und hergeschleudert.
Der blutige Vorfall ereignete sich am Wochenende in der Stadt San Luis Potosi im nördlichen Zentralmexiko und ist wohl ein Paradebeispiel für den Sager "Vom Stier auf die Hörner genommen".
Mehrere Amateurvideos zeigen Flores, der als erfahrener Stierkämpfer gilt, wie er von dem in die Arena stürmenden Bullen eines seiner Hörner in die Achselhöhle gestoßen gekommt. Der 26-Jährige wird daraufhin etwa neun Sekunden lang an dem Horn des Tieres hängend wild durch die Luft geschleudert.
Das Publikum fürchtet das Schlimmste, als Flores schließlich stark blutend regungslos am Boden der Arena liegen bleibt. Er wird eiligst von Helfern zum medizinischen Zentrum des Stadions getragen, bevor er ins Krankenhaus gebracht wird. Laut Medienberichten befindet sich der 26-Jährige den behandelnden Ärzten zufolge in einem ernsten, aber stabilen Zustand.
Der Stierkampf hat in Mexiko ebenso wie in Spanien eine lange Tradition. Zuletzt protestierten allerdings auch in dem lateinamerikanischen Land immer wieder Tierschützer gegen die Kämpfe.
Bulle nahm Stierkampf-Gegner auf die Hörner
Den Einsatz eines Stierkampf-Gegners für den Tierschutz wusste indessen ein Stier in Frankreich wenig zu schätzen. Das Tier nahm den Aktivisten am Sonntag in einer Stierkampfarena im südfranzösischen Carcassonne auf die Hörner, nachdem dieser gemeinsam mit einer Mitstreiterin in die Stierkampfarena gesprungen war.
Der Polizei zufolge erlitt der etwa dreißigjährige Mann eine "lange, aber nicht tiefe" Wunde. Er habe "großes Glück" gehabt. Der Mann wurde zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert. Seine Begleiterin blieb bei der Protestaktion unverletzt. Sie wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Zuvor hatten zwei weitere Aktivisten in der Stierkampfarena ein Transparent enthüllt, auf dem sie "Stoppt Stierkämpfe" forderten.
Stierkämpfe sind in den meisten Gegenden Frankreichs verboten, für einige Regionen im Süden des Landes gelten aber Ausnahmeregelungen. Während Befürworter die Kämpfe als traditionsreiches Kulturgut sehen, prangern Tierschützer die Qualen für die Stiere an. Die Beliebtheit der Kämpfe hat in den vergangenen Jahren indes kontinuierlich abgenommen.
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