Marc Janko, mit 28 Treffern aktuell der beste Schütze in der Nationalmannschaft, über Wechselgerüchte und die zwei "Endspiele" gegen Wales und Georgien!
"Krone": Marc, was sagst du zu den Gerüchten, dass Sparta Prag dich schon wieder abgeben will?
Marc Janko: Die Meldung hat mich auch überrascht. Das wurde von einer Tageszeitung in Tschechien lanciert, alle haben es übernommen. Aber den Klub oder mich hat keiner gefragt.
"Krone": Also eine reine Ente?
Janko: Ja, so etwas gehört ins Reich der Fantasie. Ich muss schmunzeln, wenn wer glaubt, dass sich ein Klub lange um jemanden bemüht und ihn dann nach 50 Tagen wieder abgeben will.
"Krone": Aber in Prag scheinst du noch nicht so richtig angekommen zu sein.
Janko: Privat schon. Sportlich macht es derzeit weniger Spaß. Ich war in der Liga in den ersten fünf Spielen nur 36 Minuten dabei. Das ist nicht zufriedenstellend. Aber da muss ich beißen, weiterarbeiten. Deshalb lasse ich mich nicht hängen.
"Krone": Wie erklärst du dir den durchwachsenen Einstand?
Janko: Wir sind in der Europa-League-Quali an Roter Stern Belgrad gescheitert. Da haben wir drei Geschenke verteilt. Seitdem sitze ich auf der Bank, gibt es auch Unruhe.
"Krone": Inwiefern?
Janko: Weil die Ansprüche des Klubs hoch sind, viel investiert wurde. Die Serben wären unsere Kragenweite gewesen, kamen für uns aber zu früh. Wir haben zehn neue Spieler, auch einen neuen Trainer. Da greifen die Automatismen nicht, fehlt die Abstimmung, das ist normal. Das wird jetzt aber sicher besser werden.
"Krone": Aber?
Janko: Aber in dem Geschäft gibt es keine Zeit. Das hier ist aber auch für mich eine neue Dimension. Es gab schon nach der dritten Runde Fan-Proteste. Wie gesagt, die Ansprüche sind sehr hoch. Derzeit gilt auch für uns, dass Geld keine Titel gewinnt.
"Krone": Wo würdest du die tschechische Liga einordnen?
Janko: Ähnlich wie Österreich und die Schweiz. Die Schiedsrichter lassen viel durchgehen, sehr hart spielen, da wundere ich mich, dass nicht mehr passiert.
"Krone": Es klingt danach, dass dir die Zeit beim ÖFB-Team jetzt richtig guttun wird.
Janko: Es ist eine willkommene Abwechslung aus dem durchwachsenen Alltag. Ich freue mich auf die altbekannten Gesichter. Aber auf uns warten Endspiele, wir müssen beide Partien gewinnen. Wales ist unsere Kragenweite.
"Krone": Aber du kommst ohne Spielpraxis, ohne Erfolgserlebnisse - muss sich der Teamchef um seinen besten Torschützen Sorgen machen?
Janko: Mein Fitnesszustand ist sehr gut. Ich kenne die Situation, wenn es beim Klub einmal nicht läuft, da bin ich entspannt. Ich vertraue auf meine Fähigkeiten, habe das schon oft bewiesen. Ich will dem Team helfen. Egal, ob von Anfang an oder von der Bank kommend.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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