Smarte Lampen erfreuen sich in Privathaushalten zunehmender Beliebtheit. Wenn allerdings Fremde plötzlich unsere Beleuchtung steuern, fühlen wir uns in unseren vier Wänden bedroht. Dass dies möglich ist, haben jetzt Informatiker der Universität Erlangen-Nürnberg aufgedeckt: Sie fanden Sicherheitsmängel in smarten Lampen gleich mehrerer Hersteller.
Dem Team um Philipp Morgner und Zinaida Benenson gelang es, Lampen der Hersteller GE, IKEA, Philips und Osram für mehrere Stunden zum Blinken zu bringen - mit einem einzigen Funkbefehl aus einer Entfernung von über 100 Metern. Zudem beeinflussten sie die Lampen so, dass der Nutzer sie nicht mehr steuern konnte. Auch Lichtfarbe oder Helligkeit hätten die Forscher aus der Ferne ändern können.
Die Schwachstelle haben die Sicherheitsforscher im Funkstandard ZigBee gefunden, der Schätzungen zufolge bereits in weltweit über 100 Millionen Geräten Verwendung findet. Und da die Lampen den gleichen Funkstandard nutzten wie viele andere smarte Haushaltsgeräte, könnten künftig auch sicherheitskritische Anwendungen wie Heizungsanlagen, Türschlösser und Alarmanlagen von den Mängeln betroffen sein.
Konkret gehe es um Funktion "Touchlink Commissioning", mit der etwa neue Geräte zu einem Smart-Home-Netzwerk hinzugefügt werden können. Diese sei anfällig für Angriffe. Die Forscher empfehlen daher, die Funktion zu deaktivieren. Einige Hersteller hätten bereits reagiert und ihren Kunden ein Update zur Verfügung gestellt.
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