Wende im dramatischen Fall einer Flüchtlingsfamilie aus Armenien, die seit sechs Jahren in der oberösterreichischen Gemeinde Walding lebt: Narine Bughdaryan (33) und ihre beiden Kinder Mane (9) und Maxim (7) dürfen bleiben. Nachdem der Vater Tigran im Juni an Krebs gestorben war, bekam die Familie auch noch den Abschiebebescheid zugestellt. Nun siegte doch die Menschlichkeit. Wie krone.at aus dem Ministerium erfuhr, ist der Bescheid hinfällig, ein neues Verfahren wurde eingeleitet.
Seit sechs Jahren lebt die Familie Bughdaryan im Flüchtlingshaus Walding Rottenegg. Sie sprechen Deutsch, sind gut integriert. Die Kinder gehen in die Volksschule. 2017 ereilte die Familie ein schwerer Schicksalsschlag: Vater Tigran, schon bei der Flucht schwer krank, erkrankte zusätzlich in Österreich an Krebs. Im Juni 2017 verstarb er und wurde in Walding begraben. Kurze Zeit später wurden Mutter und Kinder von der Polizei in Schubhaft genommen.
Familie darf vorerst bleiben
Der Fall schlug hohe Wellen, die Bewohner der Gemeinde protestierten. Zunächst hieß es aus dem Ministerium, die Familie erhalte humanitäres Bleiberecht. Doch dann der Schock: Der Antrag wurde abgelehnt, wie Brigitte Raffeiner, Obfrau des Netzwerks "Überbrücken" via Facebook mitteilte. Gegenüber krone.at gab das Ministerium schließlich bekannt: Die Familie Bughdaryan wird nicht abgeschoben.
"Aktuell kommt das nicht infrage, dass eine Witwe mit zwei Kindern nach Armenien abgeschoben wird", so ein hochrangiger Beamter gegenüber krone.at. Der Abschiebebescheid sei hinfällig, ein neues Verfahren werde jetzt eingeleitet. Das werde dann vorraussichtlich bis ins Frühjahr 2018 dauern. Dabei wird vor allem der familiäre Rückhalt in Armenien geprüft. Inoffiziell sagte man aber gegenüber krone.at, dass eine Abschiebung auch zu einem späteren Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich sei.
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