Nach NGO-Abzug
Seit 22 Tagen keine Todesopfer auf Mittelmeerroute
Von der Mittelmeerroute sind seit drei Wochen keine Todesopfer gemeldet worden - und das, obwohl viele NGOs ihren Einsatz zwischendurch gestoppt hatten. Das berichtete die Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf. In diesem Jahr seien über das Mittelmeer nach Italien, Griechenland und Spanien bis Ende August gut 121.000 Menschen geflüchtet, nach gut 272.000 Menschen im gleichen Zeitraum 2016.
Im vergangenen Jahr registrierte die IOM in diesem Zeitraum 3228 Tote, in diesem Jahr 2410. Die Zahl der Migranten geht seit Juli deutlich zurück. Nach Meinung der EU-Grenzschutzagentur Frontex geht das vor allem auf die stärkere Präsenz der libyschen Küstenwache zurück.
Einige private Seenotretter und auch die Organisation Ärzte ohne Grenze (MSF) hatten sich vor gut zwei Wochen aus dem Rettungsgebiet vor Libyen vorerst zurückgezogen, nach ihren Angaben wegen Drohungen libyscher Behörden. Nach Angaben der libyschen Küstenwache sind nun deutlich weniger Flüchtlingsboote unterwegs. Mittlerweile hat aber die Organisation Save the Children ihren Einsatz wieder aufgenommen. Die deutsche Organisation Sea Eye will bis zum 7. September eine Entscheidung über eine mögliche Wiederaufnahme der Seenotrettung treffen.
EU-Staaten wollen Asylprüfung schon in Afrika
Die EU-Staaten wollen die Migrationsströme über das Mittelmeer gänzlich stoppen und Schutzbedürftigen stattdessen direkt aus Afrika einen legalen Weg nach Europa ermöglichen. Darauf verständigten sich die Staats- und Regierungschefs aus Spanien, Italien, Deutschland, Libyen, dem Niger und Tschad beim Migrationsgipfel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montag in Paris.
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