Jetzt spricht Peter Seisenbacher! Erstmals seit seiner Verhaftung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew meldet sich der unter Missbrauchsverdacht stehende Ex-Judoka zu Wort. Über seinen Anwalt Bernhard Lehofer weist er Berichte zurück, wonach im Gefängnis für ihn Schutzgeld bezahlt worden sei.
Nach einem umstrittenen Medienbericht, in dem ein Ex-Zellengenosse von Peter Seisenbacher über seine gemeinsame Zeit mit dem Österreicher im Gefängnis von Kiew spricht, meldet sich jetzt der Ex-Judoka zu Wort. "Der Mann erzählt Unwahrheiten, die ich richtig stellen will", so Seisenbacher.
Besonders ärgert er sich über die Behauptung, dass die Judo-Verbandspräsidenten aus Aserbaidschan und Georgien mithilfe der Mafia Schutzgeld bezahlt hätten, damit ihm in der Haft nichts zustoße: "Zwei ehrenwerte Männer werden durch diese falschen Angaben in den Schmutz gezogen", so Seisenbacher. Und weiter: "Niemals sind von ihnen Summen an irgendwen im Gefängnis geflossen."
Anwalt: "Mandant ist ein extrem starker Mensch"
Wie geht es dem zweifachen Olympiasieger in seiner Zelle wirklich? "Er befindet sich in einem guten körperlichen und psychischen Zustand", sagt Anwalt Lehofer: "Mein Mandant ist ein extrem starker Mensch. Er hat in seinem Leben schon viele harte Kämpfe durchgefochten." Demnächst wird der Ex-Judoka an Österreich ausgeliefert. Noch vor Weihnachten soll ihm der Prozess gemacht werden.
Bei Prozesstermin nicht erschienen
Monatelang war der ehemalige Star-Judoka - wie mehrfach berichtet - wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Seisenbacher wird der sexuelle Missbrauch von drei minderjährigen Mädchen vorgeworfen, er hätte am 19. Dezember des Vorjahres eigentlich vor Gericht erscheinen sollen. Dort allerdings tauchte er nie auf.
Bereits Tage vor dem Prozesstermin war der dringend Tatverdächtige von Georgien aus in den Flieger Richtung Ukraine gestiegen, wo sich seine Spur verlor - vorerst. In der Hauptstadt Kiew mietete sich der Doppelolympiasieger eine kleine Wohnung, die er die nächsten Monate über kaum mehr verließ, um die Fahnder nicht auf seine Spur zu bringen.
Ex-Judoka am 1. August verhaftet
Doch alle Vorsicht des Verdächtigen sollte nicht helfen, Ermittler konnten den Ex-Judoka schließlich ausfindig machen, observierten Seisenbacher über längere Zeit, ehe es am 1. August zum Zugriff kam - nach 225 Tagen Flucht.
Kronen Zeitung/krone.at
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