Wegen einer Sicherheitslücke sind mehrere hunderttausend Herzschrittmacher-Patienten in den USA dazu aufgerufen worden, ein Krankenhaus aufzusuchen. Wie die dem Gesundheitsministerium unterstellte US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel mitteilte, soll den Geräten dort ein Firmware-Update aufgespielt werden.
Von der Sicherheitslücke betroffen sind mehrere per Funk steuerbare Herzschrittmacher-Serien mit Radiofrequenzfunktion des Herstellers St. Jude Medical, die vor dem 28. August dieses Jahres gefertigt wurden. Sie könnten über die Schwachstelle ohne Authentifizierung per Funk manipuliert werden, um etwa die Batterie gezielt zu leeren oder das Tempo des Schrittmachers zu bestimmen, berichtete Golem.de unter Berufung auf eine Mitteilung der Food and Drug Administration.
Allein in den USA müssen nun rund 465.000 Patienten ins Krankenhaus, um den in Brust oder Abdomen eingepflanzten Herzschrittmachern ein Firmware-Update aufzuspielen und die Sicherheitslücke zu schließen. Die Prozedur solle ungefähr drei Minuten in Anspruch nehmen, während dieser Zeit laufe das Gerät im Backup-Modus, hieß es. Da das Update zum Verlust von Konfigurationsdateien führen könne, sollte der Vorgang nur von qualifiziertem Personal durchgeführt werden, warnte die US-Behörde.
Die jeweiligen Ärzte und Spitäler seien aufgefordert, die Patienten zu informieren, zitierte "Die Presse" am Donnerstag die Medizinmarktaufsicht der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit.
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