Wirbel um Aushang
Händlerin: “Wir wünschen keine Asylanten”
In der bayrischen Kleinstadt Töging sorgt ein Zettel am Schaufenster eines Geschäfts für Wirbel. "Achtung! Collektiv-Maßnahme. Wir wünschen keine Asylanten als Kundschaft in unserem Ladenlokal", heißt es auf dem Aushang. Die Ladenbesitzerin begründet diese Maßnahme mit einer starken Zunahme an Diebstählen durch Asylwerber in ihrem Geschäft.
Ein Schaden von 400 Euro sei in jüngerer Zeit durch Diebe entstanden, zitiert die "Passauer Neue Presse" am Montag die Ladenbesitzerin. Die Täter wären stets Asylwerber gewesen, die bei ihren Diebstählen trickreich vorgegangen wären: "Da kann man noch so aufpassen, sie schaffen es immer wieder", so die Inhaberin.
Ihre Aktion sorgt in der bayrischen Gemeinde im Landkreis Altötting jedenfalls für Gesprächsstoff. Einen zweiten Aushang im Geschäft - "Diebstahl hat negative Schwingungen" - beantwortete ein Unbekannter mit einem weiteren Zettel: "Offener Rassismus auch!"
Bürgermeister will Antidiskriminierungsstelle einschalten
Am Sonntag nahm Bürgermeister Tobias Windhorst mit der Ladeninhaberin Kontakt auf. Der Jurist erklärte ihr laut der Zeitung, dass bei einem pauschalen, undifferenzierten Hausverbot gegen eine Bevölkerungsgruppe ein Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetz im Raum stehen könnte. Er will die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Berlin in den Fall einschalten.
Ähnlicher Fall vor einem Jahr in anderer Gemeinde
Vor knapp einem Jahr hatte - ebenfalls in Bayern - ein ähnlicher Fall für Aufsehen gesorgt: Ein Ladenbesitzer aus der Gemeinde Selb stellte ein Hundeverbotsschild mit der Aufschrift "Asylanten müssen draußen bleiben" ins Schaufenster seines Geschäfts.
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