Abgesehen vom Schlager des Montags zwischen Dominic Thiem und Juan Martin Del Potro, der im vollen Grandstand zuungunsten des Österreichers geendet hat, haben die zwei Superstars problemlos das Viertelfinale erreicht. Dem topgesetzten Rafael Nadal und Roger Federer fehlt nach Drei-Satz-Siegen nur noch ein Erfolg zum Halbfinal-Duell. Es wäre das erste der beiden überhaupt bei den US Open.
Der 15-fache und der 19-fache Grand-Slam-Sieger haben ausgerechnet im größten Tennis-Stadion der Welt (und auch sonst nirgends in Flushing Meadows) schon gegeneinander gespielt. Seit der Auslosung fiebern Tennisfans in aller Welt diesem möglichen Spiel entgegen. Federer kann nur noch Thiem-Bezwinger Del Potro, Nadal der 19-jährige, russische Aufsteiger Andrej Rublew stoppen.
"Wäre gut für das Tennis"
"Ich glaube, es würde beiden von uns viel bedeuten", sagte Federer nach seinem Sieg am US-Feiertag "Labor Day" auf den möglichen Hit angesprochen. "Es wäre gut für das Tennis, aber wir werden sehen. Da gibt es auf der einen Seite Rublew, einen großartigen, jungen und aufstrebenden Spieler, dem ich gerne zusehe, und Del Potro, der heute ein episches Match hatte", warnte Federer vor vorzeitigen Frohlockungen.
Mit dem 6:4, 6:2, 7:5 über Philipp Kohlschreiber, Sieg Nummer 12 über den deutschen Kitzbühel-Sieger und Schützling von Markus Hipfl, machte Federer das Dutzend voll. Federer war vor dem Start des dritten Satzes zu einer Rückenbehandlung in der Kabine, aber der diesjährige Australian-Open- und Wimbledonsieger gab Entwarnung: "Das war eher eine Vorsichtsmaßnahme. Alles ist gut, keine Probleme und ich mache mir darüber auch keine Sorgen", sagte Federer. Nach zwei Fünfsatz-Erfolgen hat er nun zwei glatte Erfolge abgeliefert.
Nadal im Eiltempo weiter
Der topgesetzte Nadal hatte sich gegen Alexander Dolgopolow beim 6:2, 6:4, 6:1 in 101 Minuten auch nicht lange aufgehalten. Der zehnfache French-Open-Champion trifft nun am Mittwoch im Viertelfinale auf den aufstrebenden Russen Rublew, der den Belgier David Goffin 7:5, 7:6(5), 6:3 ausschaltete. Goffin hatte allerdings auch etwas Knieprobleme.
Pliskova auf Kurs
Bei den Damen ist Karolina Pliskova weiter auf Kurs, ihre Nummer-eins-Position zu halten. Dafür muss sie aber zumindest ins Endspiel einziehen. Gegen die US-Amerikanerin Jennifer Brady war sie am Montag beim 6:1,6:0 in nur 46 Minuten nicht gefordert. Die Tschechin trifft nun wieder auf eine US-Amerikanerin. Die als Nummer 20 gesetzte Coco Vandeweghe besiegte Pliskovas Landsfrau Lucie Safarova 6:4,7:6(2).
Keys eliminiert Switolina
In der Night Session sorgte dann Madison Keys für eine Überraschung. Keys nutzte die Nervenschwäche der als Nummer 4 gesetzten Elina Switolina (UKR) und zog mit einem 7:6(2),1:6,6:4 erstmals ins US-Open-Viertelfinale ein. Das bedeutet auch, dass vier Amerikanerinnen unter den letzten acht in New York stehen - so viele wie zuletzt vor 15 Jahren.
"Es ist bisher ganz gut gegangen, meint ihr nicht?", sagte Keys danach zum Publikum. "Und das verdanke ich teilweise euch, ihr habt mir geholfen, als ich im dritten Satz in Rückstand geraten bin." Ähnlich wie zuvor Del Potro bedankte auch sie sich für den Energieschub, den ihr die Fans gegeben hätten.
Keys folgte Vandeweghe, Sloane Stephens und Altstar Venus Williams in die Runde der letzten acht. Ihr Erfolg rührte ihre prominente Trainerin zu Tränen: Lindsay Davenport weinte, als Keys einen Backhand-Winner entlang der Linie zum Sieg verwertet hatte.
Switolina verpasste damit übrigens die Chance, nach den US Open erstmals Nummer eins zu sein. Nun geht es nur noch zwischen Pliskova und der bereits ausgeschiedenen Garbine Muguruza. Erreicht Pliskova zumindest das Endspiel, bleibt sie Nummer eins, sonst nimmt die Wimbledonsiegerin aus Spanien erstmals auf dem Tennis-Thron Platz. Nächste Keys-Gegnerin ist am Mittwoch die estnische Qualifikantin Kaia Kanepi, die als Nummer 418 (!) unter den besten acht steht. Kanepi hatte Darja Kasatkina 6:4, 6:4 ausgeschaltet.
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