Studie enthüllt

Putzen ist für Männer gefährlicher als für Frauen

Wissenschaft
06.09.2017 06:09

Männer, die wenig Lust auf Hausarbeit haben, können ihre Abneigung nun wissenschaftlich fundiert begründen. Denn in einer aktuellen Studie aus Brüssel wurde die Erkenntnis gewonnen, dass Putzen für Männer weitaus gefährlicher ist als für Frauen. Ausgerechnet eine Wissenschaftlerin kam auf dieses überraschende Ergebnis. Eine Ausrede, um sich vor Hausarbeit zu drücken, sei das allerdings keine.

Für die Studie untersuchte die Forscherin Laura van den Boore zehn Jahre lang Menschen, die beruflich putzen. Dabei fand sie heraus, dass das Sterberisiko bei männlichen Reinigungskräften um einiges höher ist als bei ihren weiblichen Kolleginnen.

Reinigungskräfte sind natürlich viel mehr und vor allem viel öfter Risikofaktoren, wie Staub, Schimmel, Feuchtigkeit sowie chemischen Putzmitteln ausgesetzt. Bei männlichen Putzperlen macht sich das mit einem um 45 Prozent höheren Sterberisiko im Vergleich zu Büroangestellten bemerkbar. Bei weiblichen ist es "nur" um 16 Prozent höher. Einer der Gründe, dass Männer in dieser Branche viel gefährdeter sind, sei vermutlich Leichtsinnigkeit.

Beim Küchenputz wird der Kühlschrank oft vernachlässigt. (Bild: thinkstockphotos.de)
Beim Küchenputz wird der Kühlschrank oft vernachlässigt.

Denn nicht die Chemie in den Putzmitteln allein ist schuld am Gesundheitsrisiko. Dem Belgischen Rundfunk sagte die Forscherin, sie vermute, dass von einzelnen Putzmitteln selbst keine Gefahr ausgehe. Doch die Art und Weise, wie man sie benutze oder wenn sie falsch - also in Kombination mit anderen Mitteln - verwendet werden, könne das gesundheitliche Folgen haben. Und hier handeln Männer offenbar fahrlässiger.

Vorbeugende Maßnahmen minimieren Risiko
Man solle - auch im privaten Bereich - nur mit Handschuhen, Schutzbrille und -maske mit Putzmitteln saubermachen. Ein Blick auf die Gefahrenstoff-Symbole sei ebenfalls ratsam. Wenn man beispielsweise Chlorreiniger mit Essig mischt, kann Chlorgas entstehen, das zu Lungenbeschwerden führen kann.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Interessant ist ein weiteres Detail in der Studie: Reinigungskräfte, die in Privathaushalten putzen, sind stärker gefährdet als Kollegen, die im industriellen Bereich arbeiten. Die Forscherin führt das darauf zurück, dass sich Letztere mehr über die Gefahren der Putzmittel bewusst sind als Hausfrauen oder Putzkräfte, die ausschließlich in Wohnungen saubermachen.

Männern, die glauben, dass sie sich aufgrund dieser Studie vor dem Haushalt drücken können, sei versichert: Auch richtig und vor allem gesundheitsschonend putzen kann gelernt werden. Übung und Erfahrung machen den Meister - die Ehefrau schaut sicher gerne zu, ob Sie auch alles richtig machen, und gibt Ihnen gerne hilfreiche Tipps.

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