Am vergangenen Freitag, um exakt 14.06 Uhr MESZ, ist mit "(3122) Florence" der bis dato größte Asteroid in der Geschichte der systematischen Beobachtungen von potenziell gefährlichen Objekten im All an der Erde vorbeigerast. Aufnahmen von Radioteleskopen zeigen, dass der 4,4 Kilometer großer Brocken zwei ihn umkreisende Monde besitzt, berichtet die US-Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Website.
Ihren Angaben zufolge passierte der Asteroid "Florence" in einer Entfernung von sieben Millionen Kilometern unseren Planeten, was in etwa der 18-fachen Enfernung Erde-Mond entspricht. Zahlreiche Radaranlagen und Teleskope - darunter auch das 70-Meter-Teleskop (Bild unten) des Goldstone Deep Space Complex, einer Antennen-Anlage in der Mojave-Wüste im Süden Kaliforniens - haben den gewaltigen Brocken bei seinem Vorbeiflug genauer unter die Lupe genommen.
Monde sind rund 100 bis 300 Meter groß
Die Teleskop-Aufnahmen zeigen, dass "Florence" von relativ runder Form ist und alle rund 2,4 Stunden einmal um die eigene Achse rotiert. Seine beiden Trabanten sind laut Angaben der Wissenschaftler schätzungsweise 100 bis 300 Meter groß, wobei der äußere Mond für einen Umlauf um den Asteroiden 22 bis 27 Stunden benötigt, während der innere Mond "Florence" in nur acht Stunden einmal umrundet.
Zuletzt 1890 der Erde so nahe gekommen
Angaben der NASA zufolge ist "Florence" der Erde zuletzt anno 1890 so nahe gekommen. Manche Asteroiden fliegen aber durchaus näher an unserem Planeten vorbei. So wird der Asteroid "2012 TC4" am 12. Oktober in rund 43.000 Kilometern Entfernung - ein Achtel der Distanz zum Mond - die Erde passieren. Allerdings ist er mit einem geschätzten Durchmesser von 30 Metern um ein Vielfaches kleiner als "Florence".
Nach Florence Nightingale benannt
Der nach der britischen Sozialreformerin Florence Nightingale (1820 bis 1910) benannte kosmische Brocken wurde am 2. März 1981 vom Astronomen Schelte John "Bobby" Bus am Siding-Spring-Observatorium im australischen Coonabarabran (Bild unten) entdeckt. Der 1956 geborene Forscher hat zahlreiche Himmelskörper entdeckt, ein Asteroid wurde ihm zu Ehren sogar "(3254) Bus" getauft.
Laut Paul Chodas vom Center for Near-Earth Object Studies (CNEOS) am Jet Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena war "Florence" der größte Asteroid, der unseren Planeten derart nahe passiert, seit das NASA-Programm zur Erkennung und Verfolgung erdnahen Asteroiden gestartet wurde. Der kosmische Brocken wird seit mittlerweile fast 40 Jahren beobachtet und seine Bahn (siehe unten) ist daher sehr genau bekannt.
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