Gefährliche Szenen im Gemeindeamt Dimbach im Bezirk Perg: Ein Niederösterreicher (37) stürmte zum Bürgermeister, schrie: "Du hast mich ruiniert", sprühte ihm Pfeffer ins Gesicht und bedrohte ihn mit einer Pistole. Der Amtsleiter wollte dem Ortschef helfen, bekam einen Stich ab. Der Täter stellte sich später.
Dimbach, eine 1000 Einwohner-Gemeinde an der Grenze zu Niederösterreich. Meist sehr ruhig. Bis am Mittwoch um 10.15 Uhr ein 37-Jähriger aus Pöggstall (NÖ) ins Gemeindeamt stürmt, im Bürgerserviceraum Ortschef Josef Wiesinger anschreit: "Du hast mit deinem Zeitungsartikel mein Leben ruiniert!"
Opfer erkannte Täter nicht
Wiesinger erkennt den aufgebrachten Mann nicht, meint: "Was willst du?" Da sprayt ihm der Niederöstereicher Pfeffer ins Gesicht. Amtseiter Gerald H. stürmt aus seinem Büro, trennt die beiden Kontrahenten. Doch der Angreifer stößt ihn weg, und setzt Bürgermeister Wiesinger eine Schusswaffe an die Brust. Der geschockte Ortschef hört ein Klicken, aber nichts passiert. Erst später stellt sich heraus, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelte.
Bürgermeister verbarrikadierte sich in Kopierkammerl
Wiesinger weicht zurück, verbarrikadiert sich im angrenzenden Kopierkammerl, während Amtsleiter Gerald H. erneut auf den Angreifer losgeht. Beide rangeln am Boden, dann sticht der 40-Jährige dem Amtsleiter mit einem Messer in dessen rechten Unterarm. Der Niederösterreicher verpasst noch Gemeindelehrling Magdalena K., die verängstigt daneben steht, einen Pfeffersprüher, flüchtet dann zunächst zu Fuß, stellt sich aber kurz nach 11 Uhr bei der Polizei in Persenbeug (NÖ) selbst.
Motiv ist noch schleierhaft
Das Motiv für die Attacke ist noch rätselhaft. Anscheinend hatte der 37-Jährige einst ein "Gspusi" mit der Firmlingstochter der Frau des Bürgermeisters gehabt, das aber schon vor 20 Jahren in die Brüche ging.
Das LKA ermittelt wegen Mordversuchs, der Amtsleiter liegt im Krankenhaus.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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