Übel beschimpft

Wahlkampftour: Merkel will Protest nicht weichen

Ausland
07.09.2017 07:58

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich von Protesten auf ihren Wahlkampfveranstaltungen nicht unterkriegen lassen. "Mir ist es wichtig, auch immer wieder dorthin zu fahren, wo ich nicht nur freundlich empfangen werde", sagte die CDU-Vorsitzende den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Donnerstag.

"Viele Menschen, die sich den Trillerpfeifenkonzerten und den Sprechchören nicht anschließen, brauchen Ermutigung dafür, weiter Zivilcourage zu zeigen und dem Hass entgegenzutreten." Merkel sagte, gerade in ihrem Wahlkreis im ostdeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern suche sie immer wieder das Gespräch mit Kritikern. "Aber wenn jemand nur noch pfeift und brüllt, dann kann man nicht mehr gut reden", stellte sie fest.

Ein wütender Demonstrant zeigt Merkel die Rote Karte. (Bild: AFP)
Ein wütender Demonstrant zeigt Merkel die Rote Karte.

Merkel hatte am Mittwoch im nordsächsischen Torgau einen ihrer schlimmsten Auftritte auf ihrer bisherigen Wahlkampftour erlebt. Die Kanzlerin wurde mit einem Pfeifkonzert empfangen. Dutzende AfD- und Pegida-Anhänger bekundeten ihren Unmut, "Buh"- und "Volksverräter"-Rufe waren zu hören. Bereits bei früheren Auftritten Merkels war es zu Störungen gekommen.

(Bild: AFP)

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere sprach von einer besorgniserregenden Entwicklung. "Wer keine andere Meinung ertragen kann, Plakate zerstört und andere niederbrüllt, disqualifiziert sich als Demokrat", so der CDU-Politiker gegenüber der "Passauer Neuen Presse".

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