Ein reumütiges Geständnis sieht anders aus: Nach der Attacke mit Pfefferspray, Schreckschusspistole und Messer auf einen Bürgermeister und dessen ihm zu Hilfe eilenden Amtsleiter in Dimbach in Oberösterreich behauptet der Täter, er habe den Ortschef nur erschrecken wollen. Das eigentliche Motiv soll 20 Jahre zurückliegen.
Das Landeskriminalamt dürfte das Geständnis des Verdächtigen Harald D. (40) aus Pöggstall (Niederösterreich) für plausibel halten. Derzeit wird laut Staatsanwaltschaft Linz nicht wegen Mordversuchs sondern wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung, "normaler" Körperverletzung und gefährlicher Drohung gegen den Verdächtigen ermittelt. Dieser befindet sich derzeit in Verwahrung, soll in U-Haft kommen. Ein psychologisches Gutachten dürfte wahrscheinlich beantragt werden.
Bürgermeister dankt mutigem Amtsleiter
Das Opfer, der Dimbacher Bürgermeister Josef Wiesinger (60), ist nach dem Anschlag sichtlich um Fassung bemüht, meinte: "Wie mir der Täter die Pistole an der Brust angesetzt hat, hab ich mit meinem Leben abgeschlossen. Ich hab nur noch auf den Schuss gewartet und dass ich zu Boden falle."
"Amtsleiter hat fürchterlich geblutet"
Wiesinger dankt bewegt seinem Amtsleiter Gerald H., der sich mutig dazwischenwarf und den Angreifer niederringen wollte, während sich der geschockte Bürgermeister hinter der Tür des Kopierkammerls verbarg. Wiesinger: "Als ich wieder aufgesperrt hab, war der Täter weg. Mein Amtsleiter ist am Boden gelegen und hat fürchterlich geblutet, weil ihn der Täter in den rechten Unterarm gestochen hatte."
Rätsel um Motiv
Um das Motiv der Tat herrscht weiterhin Rätselraten. Es dürfte aber weit in der Vergangenheit zu suchen sein, denn: "Ich hab mit dem Angreifer 20 Jahre keinen Kontakt gehabt. Ich verstehe das nicht", so Bürgermeister Wiesinger.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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