Archäologen entsetzt

Briten bauen Tunnel in der Nähe von Stonehenge

Ausland
12.09.2017 19:56

Trotz der Proteste von Archäologen und Druiden hat die britische Regierung am Dienstag grünes Licht für den Bau eines Straßentunnels in der Nähe der prähistorischen Kultstätte Stonehenge gegeben. Der drei Kilometer lange Tunnel soll eine wichtige Verkehrsachse des Landes entlasten, für seinen Bau werden rund 1,6 Milliarden Pfund (rund 1,8 Milliarden Euro) veranschlagt.

Nach massiven Protesten wurde der ursprüngliche Verlauf des Tunnels verändert. Der Nichtregierungsorganisation "Allianz von Stonehenge" gehen die Änderungen jedoch nicht weit genug. Ohne ein völlig neues Konzept drohe der "ikonischen Landschaft" rund um die Anlage "irreparabler Schaden", warnte sie.

Regierung verspricht weniger Staus und saubere Luft
Andere Organisationen wie etwa das Amt für Natur- oder Kulturdenkmalschutz (English Heritage) und der National Trust begrüßten dagegen das Projekt in seiner jetzigen Form. Es könne dafür sorgen, dass die Gegend von Stonehenge wieder "Frieden und Ruhe" finde. Dank des Tunnels wird eine bereits bestehende, verkehrsreiche Straße unter die Erde verlegt. Auch die Regierung verspricht sich von ihm weniger Staus und bessere Luft.

Stonehenge-Besucher bei einer Sonnenwendfeier (Bild: AFP)
Stonehenge-Besucher bei einer Sonnenwendfeier

Historiker vermuten, dass der rätselhafte Steinkreis von Stonehenge irgendwann zwischen 3000 und 1600 vor Christus errichtet wurde. Die Megalithsteine geben den Forschern seit Jahrhunderten Rätsel auf. Die gängigste Theorie für ihre Entstehung lautet, dass Menschen schon in der damaligen Zeit den astronomischen Kalender verstanden hätten. Die Steine von Stonehenge wurden demnach auf die Sonnenwende ausgerichtet. Im Jahr 1986 wurde die Stätte in die Welterbeliste der UN-Kulturorganisation Unesco aufgenommen.

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