Riesenschock für einen 34 Jahre alten Wiener auf der Fahrt nach Venedig: Mitten in der Nacht stand plötzlich ein Einbrecher im Abteil, vom Personal fehlte jede Spur. Die ÖBB bedauern den Vorfall und versprechen Verbesserungen in Sachen Sicherheit. Und entschädigten das Opfer mit einem 50-Euro-Gutschein samt Geschenkkorb.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen, lautet ein gängiges Zitat des Dichters Matthias Claudius. Der Wiener Ari Benz kann tatsächlich etwas erzählen - von einer Horrorfahrt im Nachtzug von Wien nach Venedig. Als der Einbrecher plötzlich im Abteil stand, nahm der 34-Jährige mit dem Kriminellen den Kampf auf. Erst als der Angreifer ein Messer zücken wollte, ließ der ÖBB-Kunde ab und brachte sich in Sicherheit.
Kein Mitarbeiter greifbar
An diesem Punkt versuchte der Unternehmer, mit dem Bordpersonal Kontakt aufzunehmen und Alarm zu schlagen. Vergeblich! Während der Kriminelle im Zug verschwand, dauerte es fast eine Stunde, bis sich ein Mitarbeiter meldete - dieser war laut ÖBB gerade auf Kontrollgang. Benz: "Es kann nicht sein, dass man in so einem Fall mehrere Waggons abklappert und kein Personal zu finden ist."
Und so alarmierte das Opfer in der Zwischenzeit selbst per Telefon die Polizei. Beim nächsten Stopp in Villach wurden vier Verdächtige - sie sollen im Besitz von Generalschlüsseln für die Zugabteile gewesen sein - vorübergehend festgenommen.
Auf "Krone"-Anfrage versprechen die Bundesbahnen weitere Verbesserungen in Sachen Sicherheit. Alle neuen Garnituren seien unter anderem mit Videoüberwachung ausgestattet, ältere Modelle könnten je nach Möglichkeit auch nachgerüstet werden.
Oliver Papacek, Kronen Zeitung
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