Krieg "spielen" per Xbox-360-Controller - an Bord von U-Booten der US-Navy soll dies Wirklichkeit werden. Denn wie der Rüstungskonzern Lockheed Martin nun gemeinsam mit der Marine herausfand, eignet sich der Controller der Microsoft-Konsole viel besser zur Steuerung komplizierter Systeme als die bislang verwendete Technik.
U-Boote nutzen heute oftmals statt eines optischen Periskops einen sogenannten Optronikmast, um die Wasseroberfläche zu beobachten. Doch die Bedienung des mit Hochleistungsinfrarotkameras und lasergestütztem Entfernungsmesser ausgestatteten Systems gestalte sich schwerfällig, wie Lockheed Martin in einem Blogeintrag berichtet.
Gemeinsam mit der US-Navy erprobt der Rüstungskonzern deshalb in einem "Area 51" getauften Labor, wie sich Alltagstechnik - etwa Multi-Touch-Tische, Tablets, Google Earth oder Microsofts Kinect-Sensor - für militärische Zwecke umfunktionieren lassen. Dabei stieß das Unternehmen nun laut eigenen Angaben auch auf den Controller der Xbox 360.
Habe das Erlernen der Bedienung der Optronikmasten per Helikopter-Steuerknüppel bislang mehrere Stunden in Anspruch genommen, hätten Matrosen der Navy nun aufgrund ihrer Affinität zu Videospielen mithilfe des Controllers intuitiv und binnen weniger Minuten den High-Tech-Ausguck kontrollieren können, schreibt Lockheed Martin.
Darüber hinaus gibt es einen weiteren Grund für die US-Marine, die bisherige Steuerung gegen den Microsoft-Controller auszutauschen: die Kosten. Das bis dato verwendete Kontrollpanel kostete laut Lockheed Martin knapp 38.000 Dollar - umgerechnet rund 31.700 Euro. Den Xbox-360-Controller dagegen gibt es bereits für um die 35 Euro.
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