Die vor mehr als zwei Jahren in der libyschen Wüste verschleppte österreichische IS-Geisel Dalibor S. ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit tot. Das geht aus den Daten eines Laptops hervor, der bei neun Leichen in der Nähe jenes Ölfeldes entdeckt wurde, von dem der Linzer Manager und seine Kollegen entführt worden waren.
Die Hoffnungen, Dalibor S. lebend aus den Fängen seiner Entführer befreien zu können, sind seit Dienstag praktisch auf null gesunken. "Wir haben Hinweise erhalten, wonach die österreichische Geisel bereits im Juni 2015 ermordet wurde", so Außenamtssprecher Thomas Schnöll zur "Krone".
Wohl direkt nach Überfall getötet
Daten aus einem verschollenen Laptop legen demnach nahe, dass der Linzer und weitere acht Geiseln bereits kurz nach dem Überfall von IS-Terroristen ermordet wurden. Die Leichen waren bereits vor zwei Jahren von einer anderen radikalen Splittergruppe gefunden worden - aber erst jetzt wurde der Computer ausgewertet. Im Außenministerium tagt der Krisenstab, ein diplomatischer Mitarbeiter reiste für weitere Informationen nach Libyen weiter.
Blenden wir zurück. Die "Krone" hat ausführlich über den Fall berichtet: Der zweifache Familienvater war Anfang März 2015 bei einem Überfall auf das Al-Ghani-Ölfeld in Zentrallibyen von den Islamisten verschleppt worden. Seitdem gab es von dem damals 39-Jährigen kein Lebenszeichen mehr, auch Lösegeldforderungen wurden nicht gestellt. Schon damals gingen die heimischen Behörden vom Schlimmsten aus, allerdings lag bis dato kein Todesbeweis vor.
Außenminister Kurz mit Familie in Kontakt
Die Situation hat sich in den vergangenen Stunden dramatisch verändert. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) informierte die Familie ...
Oliver Papacek und Christoph Budin, Kronen Zeitung/red
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