Rumänien warnt:
Schwarzes Meer neues Einfallstor nach Europa
Es wird immer schwieriger für Flüchtlinge, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Als Ausweichroute setzen Schlepper daher vermehrt auf das Schwarze Meer. Allein im September wurden bereits Hunderte Asylsuchende von der rumänischen Küstenwache auf Booten aufgegriffen oder gerettet. Am Freitag starben mindestens 15 Menschen bei einem Bootsunglück vor Istanbul, rund 15 weitere wurden vermisst. Rumänien befürchtet, dass der Flüchtlingsstrom massiv steigen wird.
In der Nacht auf Freitag spielte sich das jüngste Flüchtlingsdrama im Schwarzen Meer ab. Asylsuchende versuchten, in einem Fischerboot nach Europa einzureisen, das Schiff begann vor der Küste der türkischen Provinz Kocaeli östlich von Istanbul zu sinken. 38 Menschen konnten laut türkischer Küstenwache gerettet werden, unter ihnen auch Kinder. 15 ertranken, nach 13 bis 15 weiteren wird noch gesucht.
Libysche Küstenwache stoppt Schlepper
Rumänien fürchtet, dass solche Vorfälle künftig vermehrt auftreten könnten. Insgesamt wurden im August und September 570 Migranten im Schwarzen Meer aufgegriffen. Der Grund für die Verlagerung des Flüchtlingsstroms ans Schwarze Meer: Durch die stärkere Präsenz der libyschen Küstenwache geht die Zahl der Migranten auf der Mittelmeerroute stark zurück.
Weg nach Westeuropa über Rumänien ist relativ leicht
Für den Großteil der Flüchtlinge ist Rumänien allerdings nur ein Zwischenstopp: Die meisten haben Westeuropa als Ziel. Das ist vergleichsweise leicht - in das bei Migranten noch immer sehr beliebte Deutschland führt der Weg über grüne Grenzen und ohne Zäune. Rumänien kündigte bereits an, seinen Grenzschutz zu verstärken. Patrouillen und Überwachungsmaßnahmen sollen erhöht werden. Hubschrauber, Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras werden zum Abfangen der Migranten eingesetzt.
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