Nordkorea-Konflikt
Trump legt nach: “Kim Jong Un ist ein Verrückter”
Es ist eine verbale Spirale der Gewalt, die sich immer schwerer beenden lässt: Im Schlagabtausch mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat US-Präsident Donald Trump am Freitag erneut nachgelegt und damit den Konflikt um die nordkoreanischen Atom- und Raketentests weiter angeheizt. "Kim Jong Un, der offensichtlich ein Verrückter ist und dem es nichts ausmacht, seine eigenen Leute verhungern zu lassen, wird geprüft wie niemals zuvor!", schrieb Trump auf Twitter. Kim hatte ihn zuvor direkt angegriffen und einen "dementen Greis" genannt.
Trump hatte Nordkorea am Dienstag vor der UN-Vollversammlung in New York mit "totaler Vernichtung" gedroht und damit den jüngsten verbalen Schlagabtausch eingeläutet. In Anspielung auf Kims Raketentests sagte er: "Der Raketenmann ist auf einer Selbstmordmission für sich selbst und sein Regime."
Am Donnerstag ordnete der US-Präsident dann per Dekret neue Sanktionen gegen Nordkorea an. Auch die Botschafter der Europäischen Union einigten sich nach Angaben von Diplomaten auf weitere Strafmaßnahmen.
Kim wiederum verunglimpfte den US-Präsidenten als "geistesgestörten Greis" und kündigte massive Vergeltung an. "Ich werde den geistig umnachteten, senilen Amerikaner sicher und endgültig mit Feuer bändigen", erklärte Kim am Freitag in einer Mitteilung. Somit stehen sich mit Stand Freitagmittag ein "dementer Greis" und ein "offensichtlich Verrückter" in dem Konflikt gegenüber, mit weiteren Beschimpfungen darf angesichts des Egos der beiden Proponenten wohl demnächst gerechnet werden.
"Große Sorge": Kreml fordert Zurückhaltung
Angesichts der neuen Drohungen zwischen Nordkorea und den USA hat Russland zur Zurückhaltung aufgerufen. "In Moskau herrscht große Sorge wegen der eskalierenden Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Russland sei weiterhin überzeugt, dass es keine Alternative zu einer Verhandlungslösung gebe.
Russland lehnt wie die anderen Vetomächte im Sicherheitsrat die atomare Bewaffnung des isolierten kommunistischen Nachbarlandes ab, kritisiert aber auch die militärischen Drohgebärden der USA in der Region.
Auch Berlin besorgt: "Alles andere führt ins Unglück"
Die deutsche Bundesregierung warnte indes angesichts des verbalen Schlagabtauschs zwischen Trump und Kim vor einer militärischen Eskalation des Konflikts mit dem kommunistischen Land. Es könne nur eine diplomatische Lösung für den Streit um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm geben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag. "Alles andere führt ins Unglück."
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