Das politische Beben nach der deutschen Bundestagswahl (im Video oben ein Statement von Kanzlerin Angela Merkel) hat natürlich auch in Österreich für Polit-Reaktionen gesorgt. FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache gratulierte der AfD, die ihren Stimmenanteil mehr als verdreifachen konnte. Die grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek zeigte sich besorgt, die NEOS jubelten über den Wiedereinzug der FDP in den deutschen Bundestag.
"Der Wunsch nach Veränderung in unserem Nachbarland wurde deutlich sichtbar. Eine schwere Schlappe für die schwarz-rote Koalition", postete Strache auf Facebook. Harald Vilimsky, freiheitlicher Delegationsleiter im Europaparlament und FPÖ-Generalsekretär, feierte die rechtspopulistische Alternative für Deutschland auf Twitter: "AfD großer Sieger auf Platz 3! Herzliche Gratulation aus Wien!"
Lunacek: "Ergebnis besorgniserregend"
Gegensätzlich bewertete die Grüne Spitzenkandidatin bei der Nationalratswahl am 15. Oktober, Ulrike Lunacek, das Abschneiden der "rechtsradikalen Partei", wie sie in einer Aussendung formulierte. "Der Einzug der AfD in den Bundestag ist für uns Grüne besorgniserregend. Nun werden in Deutschland wieder Rechtsextreme und Rechtspopulisten im Parlament vertreten sein", kommentierte Lunacek.
"Wir Grünen warnen seit Jahren vor diesen Tendenzen. Zusammenhalt, Solidarität, Respekt und Gerechtigkeit sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Ängste schüren ist keine Politik", stellte die Grünen-Politikerin fest. "Das Ergebnis der Grünen gibt uns hingegen Hoffnung. Sie konnten entgegen aller Umfragen zulegen. Viele Menschen stehen für Zusammenhalt in der Gesellschaft und wählen daher Grün. Wir gratulieren unseren Deutschen KollegInnen herzlich zu diesem sehr guten Ergebnis."
Kern gratuliert Merkel zu Platz eins
SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern hat seine konservativen CDU-Amtskollegin Angela Merkel am Sonntag via Facebook zu Platz eins bei der deutschen Bundestagswahl beglückwünscht. "Gratulation an Angela Merkel zum Wahlsieg in Deutschland!", schrieb Kern auf der Social-Media-Plattform.
Angesichts der Verluste der Unionsparteien und der Sozialdemokraten und des Aufschwungs der AfD meinte der Kanzler aber: "Die Ergebnisse von CDU, SPD und AfD sprechen eine klare Sprache und machen deutlich, dass man Probleme nicht ignorieren und sich hinter Statistiken und leeren Formeln verstecken darf."
Kurz: "Ergebnis nicht überraschend"
"Das Ergebnis ist für mich wenig überraschend. Es gibt in Deutschland bei vielen Unzufriedenheit mit der Position der Regierung in der Flüchtlingspolitik", erklärte Außenminister und ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Auch das Erstarken der AfD sei darauf zurückzuführen. "Die Flüchtlingskrise ist von vielen Politikern und traditionellen Parteien in Europa nicht ernst genug genommen worden", meinte Kurz laut Aussendung.
NEOS erfreut über FDP-Wiedereinzug
Erfreut zeigte sich NEOS-Vorsitzender und Spitzenkandidat Matthias Strolz über den großen Erfolg der liberalen FDP. "Den Wiedereinzug so souverän und mit über 10 Prozent der Stimmen zu schaffen, ist ein starkes liberales Signal, das auch über die Grenzen Deutschlands hinaus gehört wird", gratulierte Strolz am Sonntag in einer Aussendung.
Christian Lindners Kurs für einen Perspektivenwechsel und ein Mehr an Freiheit und Verantwortung seien belohnt worden. "Es ist ermutigend zu sehen, dass die FDP mit einem klaren Bekenntnis zum gemeinsamen Europa und einem lösungsorientierten Fokus auf Zukunftsthemen wie Bildung, Entlastung, Entbürokratisierung und Digitalisierung zu einem starken Player in der Mitte des politischen Spektrums aufgestiegen ist", so Strolz.
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