Luxemburg

Amazon soll 250 Millionen Euro Steuern nachzahlen

Web
04.10.2017 11:41

Die EU-Kommission macht in ihrem Kampf gegen Steuerdeals von Tech-Konzernen in Europa ernst. Die Brüsseler Behörde stufte ein entsprechendes Abkommen zwischen Amazon und Luxemburg am Mittwoch als illegal ein und forderte das Land auf, unlautere Steuererleichterungen für den Online-Händler in Höhe von rund 250 Millionen Euro nun zurückzufordern.

"Fast drei Viertel der Gewinne von Amazon wurden nicht versteuert", sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel. Der Konzern habe damit massiv Steuern auf seine in Europa getätigten Verkäufe einsparen können. Amazon wies die Vorwürfe zurück: "Wir sind der Ansicht, dass Amazon keine Sonderbehandlung von Luxemburg erhalten hat und wir Steuern in vollem Einklang mit dem luxemburgischen und internationalen Steuerrecht bezahlt haben."

Laut den EU-Beihilfevorschriften sind gezielte Steuervorteile für einzelne Unternehmen verboten. Die Kommission hatte die Steuerregelungen Luxemburgs mit Amazon seit 2014 genauer unter die Lupe genommen. Im Visier stand vor allem ein Abkommen aus dem Jahr 2003, das den Zugriff der Steuerbehörden auf Amazon begrenzte.

Amazon hatte zu dem Zeitpunkt seine Europa-Zentrale in Luxemburg und versteuerte seine Gewinne dort zentral. In der Zwischenzeit hat der Konzern seine Praxis geändert. Seit 2015 versteuert der Internetriese seine Erträge in anderen, einzelnen europäischen Ländern - darunter Deutschland und Italien.

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