Die Tiroler haben bei der Volksbefragung am Sonntag gemäß dem vorläufigen Endergebnis mehrheitlich gegen eine Bewerbung Tirols/Innsbrucks für Olympische Winterspiele 2026 gestimmt! 46,65 Prozent der Bevölkerung votierten mit "Ja", während 53,35 Prozent beim "Nein" ein Kreuz machten. Die Städte waren mehrheitlich gegen eine Bewerbung, die ländlichen Gemeinden eher dafür. Auch die Austragungsorte stimmten teilweise mit deutlichen Mehrheiten mit "Ja". In Innsbruck fiel das Ergebnis hingegen mit 32,95 zu 67,41 Prozent deutlich gegen eine Bewerbung aus. "Die Entscheidung pickt!", so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).
Das tief sitzende Unbehagen weiter Teile der Bevölkerung gegen das IOC und seine jahrzehntelange Gigantomanie habe in wenigen Monaten nicht abgebaut werden können, erklärte der Landeshauptmann. "Ich war und bin überzeugt, dass unser Angebot für redimensionierte Spiele eine Chance für Tirol, aber natürlich auch eine Chance für die Olympische Bewegung gewesen wäre", so Platter. Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) betonte indes, die Wichtigkeit des breiten Dialogs mit der Bevölkerung im Vorfeld der Volksbefragung.
ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel zeigte sich vom negativen Ausgang "persönlich enttäuscht". "Wir haben die letzten Monate leidenschaftlich um diese Chance gekämpft, weil wir der festen Überzeugung sind, dass die Zeichen der Zeit für ein maßvolles Tiroler Angebot gesprochen hätten", meinte Mennel. Enttäuscht war auch der Ex-Skistar und Kopf der Unterstützerbewegung, Benjamin Raich: "Niederlagen im Sport tun weh, sind aber dazu da, wieder aufzustehen und noch stärker zurückzukommen."
Gänzlich anders sah das Ergebnis naturgemäß die Liste Fritz, die als einzige Partei gegen eine Bewerbung Stimmung gemacht hatte. "Die Bürger haben entschieden", betonte Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Trotzdem meinte sie, dass der Anteil der Liste Fritz an dem "Nein" eher gering sei. "Es war einfach 'too much' für die Bevölkerung", sagte Haselwanter-Schneider, die sich selbst ob des "doch sehr deutlichen Ergebnisses" überrascht zeigte. Gleichzeitig richtete die Klubobfrau einen Appell an Landeshauptmann und Bürgermeisterin, sich "jetzt wieder um die Probleme der Tiroler zu kümmern".
Versprechen, die im Vorfeld im Falle einer Austragung von Olympischen Spielen gemacht wurden, beispielsweise ein Teuerungsverbot oder leistbare Wohnungen in Innsbruck, müssten auch ohne Olympia umgesetzt werden, forderte Haselwanter-Schneider.
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