Mit dem Sonos One setzt der Multiroom-Audio-Spezialist Sonos auf den Trend zum smarten Lautsprecher. Von der Konkurrenz abheben soll sich das Gerät gleich in zweierlei Hinsicht, nämlich durch die Offenheit gegenüber Amazons Alexa UND dem Google Assistant sowie seinen Klang. krone.at hat den Speaker bereits getestet.
Der Sonos One basiert auf dem PLAY:1 des Herstellers und verfügt wie dieser über zwei Digitalverstärker, einen Hoch- sowie einen Mitteltöner. Auch Abmessungen (161,45 x 119,7 x 119,7 mm) und Gewicht (1,85 kg) sind ident. Das tonnenförmige Design des Sonos One ist ebenfalls vom PLAY:1 entlehnt. Unterschiede gibt es im Detail und betreffen vor allem die Oberseite, wo Sonos statt physischer Tasten auf eine Touch-Bedienung setzt. Ein kleines Mikrofon-Symbol deutet hier zudem darauf hin, dass der Sonos One unter der Haube noch mehr zu bieten hat - doch dazu später mehr.
Aufgrund seines unauffälligen und kompakten Erscheinungsbildes findet der Sonos One praktisch überall Platz - dank bündig abschließendem Stromkabelanschluss, der den One feuchtigkeitsbeständig macht, sogar in Küche oder Bad. Von seiner Größe sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Druck macht der Speaker ordentlich, liefert aber selbst bei hohen Lautstärken noch verzerrungsfreien Sound, und zwar nicht nur in den Tiefen, sondern auch in den Höhen. Ab Werk klingt der Sonos One relativ ausgewogen, mit zwar wahrnehmbarer, aber nicht übertriebener Bassbetonung. Wer sich daran stört, kann jedoch wie gewohnt über die dazugehörige App des Herstellers Bässe und Höhen anpassen.
Der feine Unterschied
Was den One nun vom PLAY:1 unterscheidet, ist seine "Smartheit". Sechs Mikrofone im Inneren des Lautsprechers erlauben die Kommunikation mit Amazons digitaler Sprachassistentin Alexa, eine Unterstützung für den Google Assistant soll 2018 folgen. Ob sie aktiv sind, verrät eine LED-Kontrollleuchte. Sie sei fest mit dem gleichen Schaltkreis verdrahtet, der auch die Mikrofone mit Strom versorge, verspricht der Hersteller.
Wenn die Kontrollleuchte aus ist, sind demnach auch die Mikrofone ausgeschaltet. Als Konsument bleibt einem nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen. Datenschutzbedenken sollte man als Nutzer eines smarten Lautsprechers aber ohnehin nicht haben - alles, was man dem Gerät anvertraut, wandert zur Auswertung bzw. Beantwortung schließlich in die Clouds von Amazon & Co.
Gehorcht aufs Wort
Die Kommunikation mit Alexa funktioniert allerdings problemlos: Sind Sonos One und Alexa erst einmal - etwas umständlich - über die dazugehörigen Apps miteinander verbunden, lässt sich der One auf Zuruf ("Alexa, …) per Sprache steuern. Lautstärkeregelung, Songauswahl, Wettervorhersage oder Bespaßung ("Kommt ein Skelett zum Arzt. Sagt dieser: "Entschuldigen Sie, dass Sie so lange warten mussten.") sind nur ein paar der Möglichkeiten, die sich durch die Verbindung zum Internet für den Nutzer auftun.
Lücken zum Start
Auch diverse Musikdienste wie Pandora, Amazon Music, iHeartRadio, TuneIn oder SiriusXM lassen sich per Sprachbefehl steuern bzw. durchsuchen. Das ausgerechnet der Streaming-Marktführer Spotify zum Start nicht unterstützt wird, ist bedauerlich. Sonos hat allerdings bereits versprochen, dieses Manko "in Kürze" zu beheben. Kein Wort gab es seitens des Herstellers bislang dagegen zu Apple Music oder Tidal. Ob sie künftig unterstützt werden, ist somit unklar.
Entscheidend ist aber auch, wie gut die Sprachbefehle verstanden werden. Der Sonos One enttäuscht in dieser Hinsicht nicht und reagierte im Test selbst über mehrere Meter hinweg, aus unterschiedlichsten Richtungen und von verschiedenen Personen angesprochen, zuverlässig auf das Codewort - und zwar ganz ohne schreien: Der Lautsprecher regelt die Lautstärke praktischerweise automatisch herunter, sobald ein Befehl vernommen wird.
Über die Sinnhaftigkeit der Sprachsteuerung an sich lässt sich freilich vortrefflich diskutieren. Unbestritten ist, dass diese in gewissen Situationen von Vorteil ist - etwa beim Kochen, wenn man gerade die Hände voll hat oder diese schmutzig sind und man weder Smartphone noch Touchoberfläche des Speakers anfassen möchte. Profitieren könnten von den smarten Speakern aber auch beeinträchtigte Menschen, beispielsweise Blinde. Ansonsten ist der Griff zum Smartphone nach wie vor - zumindest noch - die schnellere Alternative. Denn trotz großer Fortschritte bei der Stimmerkennung: Die Fehlerraten von Alexa und ihren Mitbewerbern sind nach wie vor groß.
Fazit: Der Sonos One punktet mit hervorragendem und kraftvollem Klang, elegant unauffälligem Design und solider Verarbeitung. Ein weiterer Vorteil ist die (künftige) Offenheit gegenüber gleich mehreren Sprachassistenten. Ob man diese wirklich benötigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Gegenüber dem mit einer UVP von 229 Euro gleich teuren PLAY:1 (der laut Sonos bis auf Weiteres im Sortiment bleibt) stellt der Sonos One jedenfalls das bessere, weil umfangreichere und zukunftssichere Angebot dar. Und einbinden in etwaige bereits bestehende Multiroom-Systeme von Sonos lässt er sich schließlich auch.
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