Den (Wahl-)Kampf zwar gewonnen, aber nicht jede (Orts-)Schlacht für sich entschieden - die Bilanz der Volkspartei nach der Nationalratswahl in Niederösterreich. Just in Nöchling, Bezirk Melk, wo sie mit absoluter Mehrheit regiert, fuhr die VP das höchste Minus ein.
Fröhliche Gesichter sah man in der VP am Sonntagabend reihum. Den erfolgsverwöhnten Schwarzen in Nöchling blieb jedoch wohl das Lachen im Halse stecken. Wie einst Napoleon in Waterloo mussten Ortschef Roman Grabner und sein Team eine schmerzliche Niederlage einstecken. Das Wahlergebnis in der 1000-Seelen-Gemeinde: minus 16,3 Prozent für die VP, plus 5,7 Prozent für die SP.
Einzig die Freiheitlichen lagen im landesweiten Trend und legten kräftig zu - obwohl sie gar nicht im Gemeinderat sitzen, den die VP hier mit Zweidrittel-Mehrheit dominiert. Die Analyse der Gründe überlässt der Bürgermeister seinem prominenten Vorgänger: Nationalratsabgeordneter Georg Strasser war im August zum Präsidenten des Bauernbundes aufgestiegen und hatte das Amt des Ortschefs daraufhin abgegeben. Was in der Heimatgemeinde wohl nicht uneingeschränkt goutiert worden war.
Den Verlust von mehr als 16 Prozent der Stimmen im Vergleich zur Nationalratswahl 2013 will Strasser aber nicht seinem Nachfolger anlasten: "Wir haben damals ein Ergebnis erreicht, das weit über dem Durchschnitt gelegen ist. Jetzt sind wir halt auf das normale Niveau zurückgefallen." Und 42,3 Prozent seien ja nicht gerade schlecht, betont Strasser.
Beflügelt durch das Ergebnis ist indes der örtliche SP-Chef Josef Affengruber, der gleich verschmitzt einen VP-Slogan uminterpretiert: "Es ist Zeit für Veränderungen. Auch in Nöchling"
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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