Yetis Erbe

Skoda Karoq: Komfort-Multitool statt Klappmesser

Motor
22.10.2017 19:51

Ja, auch wir lieben den Skoda Yeti mit dem Charaktergesicht und den kulleraugenartigen Nebelscheinwerfern. Aber Charakter hat es schwer, der Yeti wurde längst zum Familiengesicht geliftet. Jetzt musste er das Feld räumen, für den großen, feschen Bruder von einem anderen Vater (das Design stammt noch vom zu BMW gewechselten Jozef Kabaň), der alles besser kann, größer und kräftiger ist und im Stau allein fahren kann.

Genug Nostalgie - der Karoq ist ein tolles Auto. Mit 4,38 m Länge ist er 32 cm kürzer als der Kodiaq, dem ersten SUV der Tschechen, dennoch bietet er richtig viel Platz auf allen Sitzen wie auch im Kofferraum: Die optionalen VarioFlex-Sitze lassen sich Tetris-artig verschieben oder auch ausbauen, was bis zu 1810 Liter Ladevolumen bringt, mit aufrechten Lehnen sind es 479 bis 588 Liter (ohne VarioFlex 521 Liter). Für den nächsten Umzug lässt sich die Beifahrersitzlehne umklappen.

Der Karoq hat es faustdick hinter seiner massentauglich gestalteten Karosserie. Skodas Schlagwort "simply clever" manifestiert sich in einem Regenschirm unterm Beifahrersitz, der LED-Taschenlampe im Kofferraum, dem mit der (per Fußkick öffnenden) Heckklappe verbundenen Abdeckrollo, dem doppelten, gummierten Wendeladeboden, bis hin zum beliebten Eiskratzer im Tankdeckel.

Gar nicht clever: Statt eines echten Lautstärkereglers indiskutable Plus- und Minus-Schaltflächen am edlen, gläsernen Touchscreen. Top für Digitalfetischisten: Sie können ab Frühjahr 2018 das digitale Cockpit der neuesten Generation ordern, das u.a. vollflächig die Navigationskarte anzeigen kann.

Der Innenraum hinterlässt einen ebenso ansprechenden Eindruck wie der des Kodiaq. Alles fühlt sich so vertraut an, dass jedes Einsteigen wie ein Heimkommen ist. Gemütlich.

Passend dazu ist das Fahrwerk abgestimmt: komfortabel. Auch wenn es auf schlechten Straßen bisweilen schaukelt - schwammig oder unpräzise wird der Tscheche nicht. Wer es straffer mag: Nächstes Jahr kommen adaptive Dämpfer samt Tieferlegung um 1 cm. Die Vorderachse stammt übrigens vom Skoda Superb, die Hinterachse vom Octavia.

Zum (bereits erfolgten) Marktstart werden zwei Benziner und zwei Diesel angeboten, wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung oder 7-Gang-DSG. Basismotor (ab 25.790 Euro) ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit 115 PS, der den (ohne Fahrer) 1265 kg leichten Karoq in beachtlichen 10,6 Sekunden auf Tempo 100 befördert. Darüber rangiert der neue 1,5-Liter Vierzylinder mit 150 PS und Zylinderabschaltung. Die Selbstzünder leisten 115 bzw. 150 PS, wobei der sparsamste auf einen Normverbrauch von 4,4 l/100 km kommt. Der stärkere, zwei Liter große Diesel bringt immer Allradantrieb mit, der größere Benziner ab Sommer 2018 optional. Dann wird auch der 190 PS starke Topdiesel nachgereicht.

Wer jetzt noch dem Yeti nachtrauert, der blicke auf Radartempomat, aktiven Spurhalter mit Stau-Assistent, City-Notbremse mit Fußgängerschutz und LED-Scheinwerfer. Das Bessere ist des Guten Feind. Und Nachfolger.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt