Hohlräume entdeckt

Das Geheimnis um Fritzls Haus am See

Österreich
21.10.2017 09:31

Er wollte alles hinter sich lassen, diese unvorstellbaren Schandtaten, die er seiner Tochter angetan hat. 24 Jahre lang hatte er sie in ein Kellerverlies eingesperrt. Josef Fritzl. Er ließ im Gefängnis sogar seinen Nachnamen ändern. Doch die Vergangenheit holt die Inzest-Bestie immer wieder ein - der Nachpächter seines früheren Lokals am Mondsee erhebt nun schwere Vorwürfe.

Unterach, der See glänzt, vom Himmel strahlt ein sattes Blau. Nur ein metallisch klingendes Klappern eines Schlüsselbundes stört diese kitschige Idylle. Helmut Lang öffnet die Tür zum "Seestern". Schluss mit Sonne: Es ist dunkel, riecht vermodert. Das Gasthaus ist längst geschlossen und glaubt man dem "letzten" Pächter Lang und Bautechnikern, ist das aufgrund seiner Vergangenheit gut so.

Neo-Pächter Helmut Lang stieß auf "Ungereimtheiten". (Bild: Klemens Fellner)
Neo-Pächter Helmut Lang stieß auf "Ungereimtheiten".

"Veränderungen beim Wiederaufbau" geben Rätsel auf
Von 1973 bis 1996 wurde es von Josef Fritzl (heutiger Name: Mayrhoff), bzw. offiziell von seiner Frau, betrieben. Zweimal ging das Objekt in dieser Zeit in Flammen auf. "Veränderungen beim Wiederaufbau" geben heute Rätsel auf. Neo-Pächter Lang, der kurz nach dem "Krone"-Lokalaugenschein den Schlüssel für das Lokal abgegeben hat, erhebt schwere Vorwürfe: "Bei einem Genehmigungsverfahren haben Bautechniker Hohlräume entdeckt. Es gibt enorme Unstimmigkeiten beim Fundament."

Die Zimmerschlüssel (Bild: Klemens Fellner)
Die Zimmerschlüssel

Unter dem Gastraum soll es einst eine Diskothek gegeben haben. Und wirklich ist ein Teil des Holzbodens durch ein Fliesenmuster unterbrochen. In der Garage sind zwei Fenster ins Mauerwerk geschlagen - sie führen augenscheinlich ins Nichts. Man stößt auf Beton. Und dann dieses ominöse Zimmer Nummer 11: Hinter einer weißen Wand entdeckten die Techniker Styropor, dahinter eine braune Tür ohne Griff, einen Raum - eine Stiege ...

Bautechniker stießen im Zimmer Nummer 11 auf einen unbekannten Raum hinter einer Tür. (Bild: Sandra Ramsauer)
Bautechniker stießen im Zimmer Nummer 11 auf einen unbekannten Raum hinter einer Tür.

"Bautechniker sagten, das sei zu gruselig"
Wohin sie führt? Helmut Lang weiß es nicht: "Die Techniker sagten, nachzusehen wäre zu gruselig." Vor einigen Wochen begutachtete ein Kriminalbeamter das Ex-Fritzl-Domizil. "Auffälliges" soll aber nicht entdeckt worden sein. Lang bleibt dabei: "Das alles lässt mir keine Ruhe. Es ist unsere moralische Verpflichtung, alles aufzuklären."

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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