Bei Freitagsgebeten
Afghanistan: Mehr als 70 Tote nach Anschlägen
In Afghanistan sind bei zwei Anschlägen auf schiitische Moscheen am Freitag mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. In der Hauptstadt Kabul habe sich ein Selbstmordattentäter in der Imam-Saman-Moschee die Luft gesprengt, als sich die Gläubigen zu den Freitagsgebeten versammelten, teilten die Behörden mit. Wenig später wurde ein Attentat auf eine Moschee im Zentrum des Landes gemeldet. Die Gotteshäuser waren am für Muslime heiligen Freitag voll besetzt.
In Kabul bargen Sicherheitskräfte nach Behördenangaben von Samstagmittag 56 Leichen. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. 55 weitere Menschen seien bei dem Selbstmordanschlag verletzt worden, hieß es.
Ein zweites Attentat hatte eine Moschee in der Provinz Ghor zum Ziel. Möglicherweise habe der Anschlag einem führenden Lokalpolitiker gegolten, sagte ein Polizeisprecher. Der Politiker sei unter den Todesopfern, teilte der Gouverneur der Provinz Balch mit, der derselben Partei wie der getötete Lokalpolitiker angehört. Der Gouverneur sprach von mindestens 20 Gläubigen, die in der Moschee in Ghor ums Leben kamen.
Die Schiiten sind in Afghanistan in der Minderheit, etwa 80 Prozent der Menschen bekennen sich zur sunnitischen Glaubensrichtung des Islam.
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