"Zeit wird's zeigen"

Harvey Weinstein: Therapie gegen Sexsucht beendet

Adabei
22.10.2017 14:28

Der Hollywoodproduzent Harvey Weinstein steht im Moment im Mittelpunkt heftiger Diskussionen über sexuelle Belästigung, weil er in den letzten 30 Jahren über 40 Frauen begrapscht, missbraucht und sogar vergewaltigt haben soll. Am Samstag schloss er in Arizona eine Behandlung gegen seine Sexsucht ab, von der einige Insider berichteten. Ein Psychologe, der namentlich nicht genannt werden will, sagte, nur die Zeit könne zeigen, ob diese Sitzungen wirklich etwas gebracht haben.

Der 65-jährige Filmmogul Weinstein habe sich einer intensiven Therapie unterzogen und diese sehr erst genommen, so der Therapeut gegenüber "TMZ". Auf die Frage, ob er dabei auch Fortschritte gemacht habe, hieß es: "Die Zeit wird es zeigen."

Harvey Weinstein (Bild: www.PPS.at)
Harvey Weinstein

Trotz einer "enormen Anzahl an Ablenkungsmöglichkeiten" habe Weinstein sich völlig auf die Therapie konzentriert: "Er kam zu allen Treffen und war komplett bei der Sache." Außerdem habe sich das medizinische Team mit seinem Aggressionsproblem auseinandergesetzt. "Es gab Dinge, die seinen Ärger besonders anfachten, und unser Job war es, ihm zu helfen erkennen zu können, wo diese Wut herkommt und wie man sie kontrollieren kann."

Opfer durch Übergriff "zu Tode geängstigt"
Inzwischen wurden weitere Vorwürfe gegen den Produzenten bekannt. So sagte der Anwalt einer anonym bleiben wollenden italienischen Schauspielerin in einer Pressekonferenz, seine Mandantin sei von dem Produzenten "zu Tode geängstigt" worden. Die Frau hatte angegeben, Weinstein vor vier Jahren auf sein Drängen hin in ihr Hotelzimmer gelassen zu haben. Im Badezimmer habe er sie dann vergewaltigt, sagte David Ring am Freitag in Los Angeles.

David M. Ring gab im Namen seiner Mandantin bekannt, dass diese von Weinstein vergewaltigt wurde. (Bild: AP)
David M. Ring gab im Namen seiner Mandantin bekannt, dass diese von Weinstein vergewaltigt wurde.

"Am meisten bereut sie, überhaupt die Tür geöffnet zu haben", sagte Ring. "Sie hatte keine Ahnung, was kommen sollte." Der Übergriff habe sie so verängstigt zurückgelassen, dass sie danach nicht zur Polizei gegangen sei. Deshalb erhebe sie ihre Vorwürfe erst jetzt, wolle aber anonym bleiben.

Harvey Weinstein (Bild: Richard Shotwell/Invision/AP)
Harvey Weinstein

Jungschauspielerin beendete nach Missbrauch Karriere
Auch die ehemalige US-Serienschauspielerin Heather Kerr ("Facts of Life") beschuldigte Weinstein am Freitag, sie sexuell belästigt zu haben. Nachdem er sie zu einem vermeintlichen Gespräch über ihre Karriere in sein Büro gebeten habe, habe er seine Hose ausgezogen und ihre Hände an sein Geschlechtsteil gedrückt. "Er sagte mir, zuerst müsse ich mit ihm Sex haben, dann würde er mich auf Partys mitnehmen und mir die Leute zeigen, mit denen ich schlafen müsse." Kurz nach dem Vorfall im Jahr 1989 habe sie ihre Schauspielkarriere beendet.

Die ehemalige Schauspielerin Heather Kerr mit ihrer Anwältin Gloria Allred (Bild: AP)
Die ehemalige Schauspielerin Heather Kerr mit ihrer Anwältin Gloria Allred

Weinstein hat mehrfach erklären lassen, er weise Vorwürfe von nicht einvernehmlichem Sex zurück. Allerdings: Dutzende Frauen werfen ihm sexuellen Missbrauch bis hin zu Vergewaltigungen vor, unter ihnen die Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie - und es werden immer mehr. In den USA und in Großbritannien laufen Ermittlungen. Der einst mächtige Hollywood-Produzent hat inzwischen alle Posten in der von ihm mitgegründeten Produktionsgesellschaft aufgeben müssen.

Dutzende Frauen werfen Harvey Weinstein sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung vor. (Bild: AFP)
Dutzende Frauen werfen Harvey Weinstein sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung vor.

Zeitung: Weinstein lässt Herausgabe von Unterlagen verhindern
Zudem lässt der Filmmogul nach Informationen der "Financial Times" über seine Anwälte die Herausgabe womöglich brisanter Unterlagen über seine Person verhindern. Wie die britische Zeitung am Freitag berichtete, liegt ihr ein Schriftwechsel zwischen Weinsteins Anwälten und zwei führenden Mitarbeitern der Weinstein Company vor. Demnach versuchten Lance Maerov und Tarak Ben Ammar vergeblich, Einsicht in die Unterlagen zu bekommen.

Maerov und Ammar gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass diese Dokumente "explosives" Material und weitere Anschuldigungen gegen Weinstein enthalten. In einer von der Zeitung zitierten Erklärung der Anwaltskanzlei der beiden Mitarbeiter hieß es: Dass Weinstein eine ganze "Armada von Anwälten" engagiere, um die Unterlagen unter Verschluss zu halten, spreche Bände.

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(Bild: kmm)



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