Dennis Novak hat Thomas Fabbiano beim Wiener ATP-500-Tennisturnier Erste Bank Open auch im zweiten Duell binnen 48 Stunden besiegt. Nachdem der Niederösterreicher gegen den Italiener am Sonntag im Quali-Finale in drei Sätzen gewonnen hatte, setzte er sich gegen den als "Lucky Loser" ins Hauptfeld gerutschten Weltranglisten-72. am Dienstag 7:6(4),7:5 durch. Nächster Gegner ist Kyle Edmund (GBR).
Es ist der bisher größte Sieg in Novaks Karriere, wie er selbst bestätigte. In der Weltrangliste bringt es ihn von Rang 280 auf etwa 215. Damit fehlt nicht viel auf die schon einmal erreichten Top 200. Die würden bei einem Sieg gegen Edmund fallen. "Ich habe Mega-Selbstvertrauen, traue mir jetzt auch die Top-100-Spieler zu", sagte Novak. Mit Fabbiano und in der ersten Quali-Runde dessen Landsmann Andreas Seppi (85.) hat er das in Wien schon dreimal gezeigt.
Österreichs aktuelle Nummer sechs bewies bei seinem zweiten Wiener Hauptfeld-Einsatz nach jenem vor zwei Jahren gegen den Tschechen Radek Stepanek (3:6,4:6), dass er nicht außerhalb die Top 200 gehört. Verletzungen warfen den 24-Jährigen aber immer wieder zurück. Auf dem mit Zuschauern voll gefüllten, kompakten Nebenplatz Next-Gen-Court zeigte er gegen Fabbiano Kämpferqualitäten und bestätigte damit seinen Erfolg vom Wochenende.
"Gewusst, wie ich gegen ihn spielen muss"
"Ich habe gewusst, wie ich gegen ihn spielen muss und habe dadurch sicher einen Vorteil gehabt", erklärte Novak, exakt sechs Tage älter als sein enger Freund Dominic Thiem. Sein Trainerteam aus der Südstadt mit Peter Znenahlik, Wolfgang Thiem und Günter Bresnik - alle drei beim Sieg hautnah dabei - hätten ihn gut eingestellt. In beiden Sätzen lag Novak mit Break zurück, schaffte aber jeweils die Wende.
Hatte er im allerersten Game noch ein Break vermieden, musste er sein zweites Servicespiel abgeben. Nach dem sofortigen Rebreak ging es ins Tiebreak, in dem Novak 0:3 in Rückstand geriet. Danach fing sich der Rechtshänder aber und holte diesen Durchgang. Auch in Satz zwei passierte Novak ein Fehlstart, bei 3:3 war aber wieder alles im Lot. Nach einem Break zum 5:4 schaffte er es noch nicht, den Sack zuzumachen, dafür aber zwei Games später.
Tipps und großer Druck
"Unfassbar. Es sind gerade so viele Emotionen und Gedanken in meinem Kopf", meinte Novak nach seinem dritten Hauptfeld-Sieg auf der Tour. Beim 250er in Kitzbühel hatte er 2015 auch eine Runde überstanden. "Ich bin überglücklich, dass ich das über die Bühne gebracht habe." Der Druck sei wegen des selbst auferlegten Siegzwangs groß gewesen, aber die Tipps seiner Trainer hätten ihm geholfen. "Ein paar Sachen habe ich noch besser gemacht als am Sonntag."
Gegen Edmund habe er vor vielen Jahren in Mexiko bei einem Jugend-Turnier gespielt und gewonnen. "Ich muss schauen, dass ich bei ihm über die Rückhand komme", hatte Novak für die Donnerstag-Partie schon ein Rezept parat. Der Weltranglisten-63. hatte sich im ersten Match des Tages gegen den Spanier David Ferrer, Wien-Sieger 2015, 6:2,7:6(5) durchgesetzt.
Anderson schon draußen
Kurz nach der Novak-Partie schied auch US-Open-Finalist Kevin Anderson aus. Die Nummer sieben des Turniers musste sich Guillermo Garcia-Lopez 4:6,4:6 geschlagen geben. Der Spanier ist ebenso Qualifikant und trifft am Donnerstag auf den Franzosen Lucas Pouille. Für Anderson ist die Niederlage ein schwerer Dämpfer in seinen Ambitionen, sich noch für das Londoner World-Tour-Finale zu qualifizieren.
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