Die Schlagzeilen rund um die sexuellen Übergriffe von Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ziehen immer weitere Kreise. Nicht nur in den USA berichten immer mehr Schauspielerinnen und Models über sexuelle Belästigungen, auch in Europa. Schauspielerin Uschi Glas schildert jetzt etwa im Gespräch mit der "Bunte", wie sie von einem Kollegen bedrängt wurde.
Ashley Judd, Jennifer Lawrence, Rose McGowan, Gwyneth Paltrow, Reese Witherspoon: Das sind nur ein paar Namen, die sich in den vergangenen Wochen zum Thema sexuelle Belästigung im Showbiz zu Wort gemeldet haben. Dass diese Übergriffe aber nicht nur in den USA an der Tagesordnung sind, sondern auch in Deutschland, darüber kann Uschi Glas ein Liedchen singen.
"Er hat mir seine Zunge in den Mund gesteckt"
Die Schauspielerin ist nur eine von mehreren Frauen aus dem Showbiz, die sich jetzt in der "Bunte" zum Thema sexuelle Belästigung zu Wort gemeldet haben. Sie erinnert sich im Gespräch mit der Zeitung an einen besonders zudringlichen Kollegen. "Einmal ist es mir passiert, dass ein Kollege eine Liebesszene ausnutzen wollte", so die 73-Jährige. "Er hat den Kuss nicht gespielt, sondern mir seine Zunge in den Mund gesteckt. Das war eine wirkliche Belästigung." Sie habe daraufhin die Szene augenblicklich abgebrochen und den Mann vor versammelter Crew zurechtgewiesen, so die Schauspielerin.
Schauspielkollegin Eva Habermann kann von ähnlichen Szenen bei einem Filmdreh berichten. Während der Arbeit zu einem ihrer ersten Filme habe ein Kollege versucht, ihr körperlich näherzukommen, so die 41-Jährige - ohne Erfolg. "Als der Film zur Hälfte abgedreht war, nahm mich der Regisseur zur Seite und forderte mich in forschem Ton auf, dass ich meinen Spielpartner endlich 'ranlassen' solle", erzählt Habermann. Würde sie den Avancen des Kollegen nicht nachgeben, würde "sich das ansonsten negativ auf die Stimmung am Set auswirken" und "der Film somit gefährdet" sein.
"Er fing an, mich zu betatschen"
Birgit Schrowange berichtete der "Bunte" unterdessen von einem aufdringlichen Vorgesetzten, gegen den sie sich zu Beginn ihrer Karriere zur Wehr setzen musste. Sie sei in den 80er-Jahren von einem ZDF-Sendeleiter "dermaßen bedrängt und genötigt" worden, dass sie sich vor ihm nur noch geekelt habe, so die Moderatorin. "Anfangs war er noch charmant zu mir. Doch er gab mir schnell zu verstehen, dass er am längeren Hebel sitzt und sich von mir mehr erwartet als verbale Freundlichkeiten", erinnert sich Schrowange zurück.
Dann habe er sie zu bedrängen begonnen, berichtet sie weiter: "Er fing plötzlich an, mich zu betatschen, legte seine Hand auf mein Knie, streichelte mir den Nacken, wenn er hinter mir stand." Gleichzeitig habe sie Drohungen bekommen, dass er jederzeit ihre Dienste als Ansagerin kürzen könne. "Was er auch tat, als ich nicht auf sein Drängen einging", so Schrowange.
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