"Thor 3"

Eine Götterdämmerung zum Tränen lachen

Kino
30.10.2017 13:09

Götterdämmerung meets Monty Python: Wenn der Donnergott seinen mächtigen Hammer zum dritten Mal schwingt, bleibt kein Stein auf dem anderen - und kein Auge trocken. Im wohl lustigsten aller bisherigen Marvel-Abenteuer muss sich Thor (Chris Hemsworth) in "Thor: Tag der Entscheidung" (Kinostart: 31. Oktober) seiner bösen Schwester Hela (Cate Blanchett), der Göttin des Todes, stellen. Ein kosmischer Roadtrip, bei dem neben dem trickreichen Halbbruder Loki (Tom Hiddleston) auch der mächtige Hulk (Mark Ruffallo) mit von der Partie ist. Was düster anmutet, entpuppt sich als herbstliches Gag-Feuerwerk der Extraklasse.

Für den Donnergott beginnt die Geschichte in einem Käfig hängend in einer feurigen Unterwelt, wo sich Dämon Surtur anschickt, Ragnarok, also den Weltenuntergang einzuläuten. Klarerweise muss das Böse scheitern, wäre der Film doch ansonsten nach nur 10 Minuten schon wieder zu Ende.

Göttlicher Roadtrip mit Loki und Hulk
Die drohende Götterdämmerung scheinbar verhindert, macht Thor einen Abstecher ins heimatliche Asgard zu Göttervater Odin und absolviert dann gemeinsam mit Halbbruder Loki einen Kurztrip zur Erde. Dort trifft das Bruderpaar auf eine bis dahin nicht gekannte Schwester, Hela. Eine freudige Familienzusammenführung wird es allerdings nicht, stattdessen zerbröselt die Göttin des Todes, die von Odin in die Verbannung geschickt worden war, gleich mal die Waffe des Donnergottes, den mächtigen Hammer Mjölnir, mit ihren bloßen Händen.

(Bild: Walt Disney Studios)
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Während sich Hela daraufhin anschickt, das ihr verhasste Asgard zu zerstören, verschlägt es den entwaffneten Thor ausgerechnet auf den Müllplaneten Sakaar, wo der Donnergott in einer intergalaktischen Gladiatorenarena gegen den Champion des Diktators "The Grandmaster" (grenzgenial gespielt von Jeff Goldblum, "Jurassic Park", "Independence Day") kämpfen soll.

Der Kontrahent entpuppt sich aber zum Glück als Thors "Freund von der Arbeit": der seit den Ereignissen von "The Avengers: Age of Ultron" vermisste, unglaubliche Hulk alias Dr. Bruce Banner. Haben sich die beiden alten Bekannten ausgiebig die Köpfe eingeschlagen, steht schließlich die obligatorische Weltenrettung auf dem Programm.

(Bild: Walt Disney Studios)
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Was zunächst nach der Standardformel so ziemlich aller aktueller Superhelden-Filme klingen mag, ist unter der Regie von Taika Waititi ("5 Zimmer Küche Sarg") zum Glück alles andere als der x-te Weltenrettungs-Aufguss: Vielmehr ist es Marvel endlich gelungen, in einem ihrer bisher gröbsten Schwachpunkte eine neue Stärke zu finden. Denn in "Thor: Tag der Entscheidung" ist der Donnergott weit entfernt von der staubig-schwermütigen Shakespeare-Light-Version, die Kenneth Branagh ("Mord im Orient Express") mit Teil 1 definierte. Stattdessen bekommen wir einen Thor, der weniger edler Krieger als störender Prinz Charming ist - und das ist nur gut so.

Saukomische Götterdämmerung
So wird aus einem - muskelbepackten und schön anzusehenden - aber eigentlich tödlich langweiligen Helden-Charakter binnen knapp zwei Stunden eine der charmantesten und witzigsten Figuren des Marvel-Universums. Sehr zum Vergnügen des Zuschauers muss sich Thor durch eine kunterbunte Götterdämmerung kämpfen, bei der ein wahres Feuerwerk an Gags abgefeuert wird: Schon mehr Komödie mit Superhelden als Superhelden-Abenteuer mit Witzen. Was aber nicht heißen soll, dass Fans von Comic-Action zu kurz kommen würden.

(Bild: Walt Disney Studios)
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Die wahre Stärke von "Thor: Tag der Entscheidung" sind aber nicht etwa die gewohnt aufwendigen Spezialeffekte oder grandios in Szene gesetzten Schaukämpfe sondern die Schauspieler: Neben Chris Hemsworth, der diesmal als Thor endlich sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen darf, brillieren Tom Hiddleston als heimtückischer Loki, Mark Ruffalo als Hulk/Banner und Jeff Goldblum als Grandmaster. Geheimwaffe ist aber Tessa Thompson ("Creed") als Valkyrie: die hartgesottene Kriegerin mit Hang zur Trunksucht zeigt den Männer wo es lang geht.

Da ist es auch zu verschmerzen, dass selbst eine bemühte Cate Blanchett aus der Todesgöttin Hela keinen interessanten Bösewicht machen kann - und sich somit in die wachsende Riege blasser Endgegner für unsere Marvel-Superhelden einreiht...

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