Wer hat den Klagenfurter Taxifahrer Reinhard O. auf dem Gewissen? Warum wurde er erschossen? - Diese und andere Fragen beschäftigen seit zwei Jahren die Polizei. Doch dieser Fall ist nicht der einzige, der Ermittler seit Jahren im Dunkeln tappen lässt. Auch andere spektakuläre Kriminalrätsel sind noch ungelöst.
Erschlagen und im Wald unter Reisig versteckt: So wurde die Leiche eines Mannes vor mehr als 50 Jahren im Gailtal entdeckt. Der Täter ist bis heute unbekannt. Ungeklärt ist auch der Mord an einer Villacherin vor etwa 40 Jahren. Die Frau, die in einer Marmeladefabrik gearbeitet hatte, kam eines Tages nicht mehr nach Hause. Der Sohn fand schließlich seine Mutter erstochen in einem Maisfeld. Die Tatwaffe, ein blutverschmiertes Messer, wurde zwar gefunden, vom Täter fehlt bis heute jede Spur. Und selbst das Motiv bleibt rätselhaft.
Obwohl diese Kapitalverbrechen bereits so lange zurück liegen, wurden sie noch nicht zu den Akten gelegt.
"Ungelöste Mordfälle werden in der Regel nie abgeschlossen. Bessere ermittlungstechnische Methoden ermöglichen ja auch immer neue Ansätze", erklärt der Kärntner Kripo-Chef Gottlieb Türk: "Allein durch die DNA-Analyse können Fälle, die bereits Jahrzehnte zurückliegen, in einem völlig neuen Licht erscheinen." Erst wenn sämtliche Methoden ausgeschöpft worden seien, werde der Akt einer Cold Case-Einheit übergeben. In Kärnten sei dies noch nie der Fall gewesen.
Eine weitere Möglichkeit, Kriminalfälle aufzuarbeiten, bietet die TV-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst." Dort wurde ja am Mittwoch der Fall des Taxilenkers Reinhard O. aufgerollt. Der Klagenfurter war von einem Heckenschützen ermordet worden. Nur zwei Tage nach der Ausstrahlung gab es schon 40 Hinweise, die sogar zu neuen Ermittlungen führen könnten.
Schon seit Jahren ermittelt die Polizei im Fall Anna T. Die Frau war 2008 mit vier Pistolenschüssen hingerichtet worden. Ihre Mörder übergossen ihr Gesicht mit Benzin und zündeten die Leiche im Völkermarkter Stadtwald an. Türk: "Vier Jahre später konnte das Opfer identifiziert werden."
Für Rätsel sorgt das Verschwinden von Michaela G., die am 15. Februar 2006 die Wohnung ihrer Mutter verlassen hatte und nie mehr aufgetaucht ist. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Es gibt aber keine Leiche.
Alexander Schwab, Kärntner Krone
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