"HMS Vigilant"
Sex- & Drogenskandal um Atom-U-Boot der Royal Navy
Drogen, Sex und Atomsprengköpfe: So könnte der Titel der Verfilmung jenes Skandals lauten, der derzeit ausgerechnet die Seefahrernation Großbritannien erschüttert. Neun Matrosen, die auf dem Atom-U-Boot "HMS Vigilant" Dienst taten, sind nach einer wilden Drogenparty an Bord - ausgerechnet als das Schiff in einem Hafen mit Nuklearsprengköpfen beladen wurde - entlassen worden. Damit nicht genug, wird auch gegen den Kapitän und seinen Ersten Offizier wegen - strikt verbotenen - Liebesaffären mit untergebenen Offizieren ermittelt.
Neun Marinesoldaten der "HMS Vigilant" - einem von vier britischen Atom-U-Booten mit Interkontinentalraketen vom Typ Trident - stehen im Mittelpunkt des Drogenskandals der Royal Navy. Die Männer waren bei einer Untersuchung positiv auf eine "illegale Substanz" getestet worden, bestätigte das Verteidigungsministerium in London einen entsprechenden Medienbericht.
Kokain und Sex mit Prostituierter
Laut der "Daily Mail" hatten die Soldaten der "HMS Vigilant" Kokain genommen. Das Schiff lag demnach in einem US-Hafen, um Nuklearsprengköpfe zu laden, als die neun Matrosen an Bord eine wilde Drogenparty feierten. Einer der Männer soll zudem Sex mit einer Prostituierten gehabt haben, was aber nicht offiziell bestätigt wurde. In Medienberichten wurde das Atom-U-Boot als "Partyboot" bezeichnet.
Bestätigt wurde allerdings, dass die Marine auch eine Untersuchung zu dem Verdacht "unangebrachter Beziehungen" zwischen Offizieren der "HMS Vigilant" eingeleitet hat. Wie Medien zuvor berichtet hatten, sollen der Kapitän und sein Erster Offizier mit untergebenen Frauen sexuelle Beziehungen geführt haben.
Kapitän und drei Offiziere vom Dienst entbunden
Auf allen Schiffen der britischen Marine gilt eine "no touching rule" - an Bord sind intime Beziehungen grundsätzlich nicht erlaubt. Alle vier Offiziere seien ebenfalls vom Dienst an Bord entbunden worden, hieß es. Insgesamt seien laut britischen Medien rund zehn Prozent der 168 Mann starken Besatzung der "HMS Vigilant" entweder entlassen oder suspendiert worden, stünden im Fokus einer Untersuchung oder hätten schlichtweg gekündigt.
Der "Daily Mail" zufolge sei es einer der größten jemals öffentlich gewordenen Skandale dieser Art bei der Royal Navy. Der Erste Sealord - Sir Philip Jones, der ranghöchste Offizier der britischen Marine - musste bereits eine offizielle Standpauke von Verteidigungsministers Michael Fallon über sich ergehen lassen.
Drogenmissbrauch, stellte Fallon klar, werde nicht toleriert: "Und wer diesen Ansprüchen nicht gerecht wird, muss mit der umgehenden Entlassung rechnen." Der Minister ordnete bei allen Besatzungsmitgliedern der U-Boot-Flotte einen Drogentest an.
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