In Österreich erkranken jährlich 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, insgesamt treten etwa 800 mit HPV (humane Papillomaviren) in Verbindung stehende Krebserkrankungen auf. Zwei Säulen können nun eine Trendwende einleiten: Die Impfung und ein gezielter Test mittels Abstrich.
Diese Kombination bewirkt, dass sich das Krebsrisiko um mehr als 90 Prozent reduziert! Das betont Gynäkologe Univ. Prof. Dr. Elmar Joura, Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien, im Vorfeld des europäischen Kongresses der führenden gynäkologischen Onkologen (ESGO), der von 4.-7. November unter Federführung der MedUni Wien im Austria Center Vienna stattfindet.
Ausrottung der HP-Viren in Sicht
Der HPV-Test soll und wird laut Experten künftig den Zellabstrich (Zytologie) als Screening-Methode der Wahl ersetzen. Vorteil: "Die Sensitivität ist höher, es werden weniger Krebsvorstufen übersehen." Bei der normalerweise durchgeführten Untersuchung beträgt das Risiko, frühe Erscheinungsformen nicht zu erkennen, 50 Prozent. Zusammen mit der 9-fach-Impfung stellt der HPV-Test also die optimale Vorsorge dar. Österreich bietet als erstes Land weltweit in der vierten Schulstufe für Mädchen und Burschen seit 2014 die Gratis-HPV-9-fach-Impfung an.
Dieses Vorgehen ist so vielversprechend, dass man zum Beispiel in Kanada die Ausrottung von HPV als gesundheitspolitisches Ziel ausgerufen hat. Auch bei uns nicht unrealistisch, wenn die Effekte der Impfung generationenübergreifend wirken. In einigen Jahren könnte man laut Prof. Joura HPV möglicherweise als "seltene Erkrankung" betrachten.
Eva Greil-Schähs, Kronenzeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.