Eine schreckliche Familientragödie hat sich auf einem Bauernhof in Bischofshofen in Salzburg ereignet: Ein Landwirt soll seine Mutter getötet und in einer Jauchegrube versenkt haben. Die Frau galt seit Donnerstag als vermisst. Der mutmaßliche Täter zeigte sich geständig.
Eine besorgte Salzburgerin hatte am 2. November eine Vermisstenanzeige erstattet, da ihre 78-jährige Mutter abgängig war. Ermittlungen der Polizei brachten rasch den kriminalistischen Hintergrund ans Tageslicht.
In Widersprüche verstrickt
Die Polizei befragte den 44-Jährigen am Freitag gegen 20 Uhr. Dabei habe sich der Mann zunächst widersprüchlich zum Verschwinden der Mutter geäußert, berichtete die Polizei. Auf Nachfragen der Ermittler habe er die Tat zugegeben.
Der Mann dürfte die Mutter am Mittwoch im Stall mit einer Flinte erschossen und ihre Leiche anschließend in die Jauchegrube geworfen haben. Dort wurde die Tote am Freitagabend entdeckt und mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr geborgen.
"Hat geglaubt, er müsse sie erlösen"
"Das Tatmotiv, das der Mann bei der Befragung angegeben hat, ist etwas verworren", sagte Polizeisprecher Hans Wolfsgruber. Er habe behauptet, seine Mutter sei vor zehn Jahren gegen eine andere Frau ausgetauscht worden. Gleichzeitig gab er an, sie sei schon so alt gewesen. "Er hat geglaubt, er müsse sie erlösen", sagte Wolfsgruber. Die Polizei nimmt eine psychische Erkrankung des mutmaßlichen Täters an, seine Aussagen zum Tatablauf seien aber sehr präzise gewesen. "Er wusste, wo die Waffe ist, und schilderte, wo er die Leiche entsorgt hatte", sagte der Sprecher.
Obduktion angeordnet
Die Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete die Obduktion der Frau und die Einlieferung des Beschuldigten in die Justizanstalt Puch-Urstein an. Das Landeskriminalamt Salzburg ermittelt.
Christoph Budin und Gregor Brandl, Kronen Zeitung/krone.at
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