Am Wochenende ist es soweit: Wien verwandelt sich zum Popkultur-Epizentrum Europas. Die "Vienna Comic Con" geht über die Bühne. Wie "nerdig" ist Wien eigentlich?
In der U-Bahn läuft einem Batman Hand in Hand mit Poison Ivy über den Weg. Vor der Wiener Messe kämpfen Captain America und Loki gegeneinander und Kylo Ren kreuzt mit Luke Skywalker das Lichtschwert - spätestens jetzt ist klar: Die "Vienna Comic Con" öffnet ihre Tore und die Bundeshauptstadt ist im Ausnahmezustand.
Neuer Besucherrekord erwartet
Zum dritten Mal findet die Messe für Populärkultur in diesem Jahr statt und wird auch heuer wieder einen Besucherrekord aufstellen. Die zweitägige Veranstaltung bringt weltbekannte Künstler, Stars, Videospiele und Comics in die Donaumetropole - und mit ihnen die Fanmassen.
Heuer haben sich zum Beispiel Hollywood-Star Jason Isaacs und Asiens Cosplay-Queen Alodia Gosiengfiao angesagt. Mit dem "Aurora Craft" gibt es zudem erstmals ein eigenes Bier. Es wird speziell von der "100 Blumen"-Brauerei in Wien-Liesing hergestellt und ist, wie die "Comic Con" selbst, eine Importidee aus den USA.
Wien holt aber kräftig auf. Seit drei Jahren ist die Donaumetropole das Nerd-Epizentrum in Mitteleuropa. Im vergangenen Jahr stürmten rund 22.000 Besucher (großteils maskiert) das Messezentrum - kein Zufallserfolg. Die "Vienna Comic Con" ist nur die logische Konsequenz eines durchaus liebenswerten Ticks, den die Wiener für Comics und alles was dazugehört haben.
So muss man nicht unbedingt über den großen Teich schauen, um tolle Popkultur-Projekte zu finden. Die "Austrian Superheroes", eine Comic-Reihe über Superhelden aus Wien, hat es mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus zu Ruhm gebracht. "Wir gehören auch in Deutschland zu den erfolgreichsten Comicerscheinungen in den Trafiken", so Harald Havas vom "ASH"-Team. Alle zwei Monate erscheint ein neuer Band mit dem gewissen Wiener Touch.
"Star Wars"-Fanfilm aus Österreich
Nicht weniger Liebe steckt im "Star Wars"-Fanfilm "Regrets of the Past", den einige Filmfreunde privat und äußerst anspruchsvoll in Szene gesetzt haben. Das knapp einstündige Sci-Fi-Werk feierte im vergangenen Jahr Premiere und ist seitdem auf YouTube zu sehen.
Eine ganz besondere Verbindung zur "Vienna Comic Con" hat das Team rund um Filmemacher Jan Woletz. Bei der ersten Austragung feierte auch der Pilot von "Wienerland" seine Premiere. "Wir haben damals in knapp vier Monaten einen eineinhalbstündigen Film realisiert", erinnert sich Woletz. Derzeit sitzt das Team wieder im Studio und adaptiert das Fantasy-Western-Epos für den internationalen Markt. Vielleicht wird also in den USA schon bald eine Wiener Produktion gefeiert.
Philipp Stewart, Kronen Zeitung
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