Am Freitag erscheint mit "Star Wars: Battlefront 2" der neue Krieg-der-Sterne-Shooter von Electronic Arts (EA). Der Publisher verspricht bombastische Massenschlachten und diesmal auch eine spannende Einzelspielerkampagne. Doch der Start des Games steht unter keinem guten Stern. Weil in dem Vollpreistitel Items und Charaktere gegen echtes Geld gekauft werden können, hat sich EA einen veritablen Shitstorm zugezogen. Und nun ermittelt auch noch die Glücksspielbehörde in Belgien.
Stein des Anstoßes: In "Battlefront 2" können die Spieler, ähnlich wie etwa in Blizzards Multiplayer-Shooter "Overwatch", sogenannte Lootboxen erwerben. Dabei handelt es sich im Grunde im digitale Überraschungseier, die zufällige Items enthalten, die der Spieler dann im Spiel nutzen kann. Diese Lootboxen können entweder mit Spielgeld freigeschaltet, oder mit echtem Geld gekauft werden.
Lootbox-Kauf garantiert nicht das gewünschte Item
Wie "WinFuture" berichtet, sind Kritiker mit dieser Lösung allerdings nicht zufrieden. Einerseits, weil man ohne Echtgeld nur mit Tausenden Stunden Zeiteinsatz an alle freischaltbaren Inhalte in "Star Wars: Battlefront 2" gelangt. Andererseits, weil der Kauf von Lootboxen durch das Zufallsprinzip beim Inhalt noch lange nicht garantiert, dass zahlende Spieler die erhofften Inhalte auch bekommen.
In Belgien hat dieses Geschäftsgebaren sogar die Glücksspielbehörde auf den Plan gerufen. Sie will prüfen, wie stark sich das Zufallsprinzip bei den Lootboxen auf das Spielerlebnis auswirkt. Zudem ist eine Untersuchung geplant, wie sich die Mechanik auf Minderjährige auswirkt: Verspüren sie womöglich Zwang, Geld im Spiel auszugeben, um sich mit ihrem digitalen Sternenkrieger mit anderen messen zu können?
Auch Blizzards "Overwatch" im Visier der Behörde
Neben "Battlefront 2" ist auch Blizzards "Overwatch" im Visier der Glücksspielbehörde. Allerdings setzt der Helden-Shooter auf ein weniger aggressives Lootbox-System. Statt neuer Charaktere oder Items gibt es hier lediglich kosmetische Gegenstände zum Freischalten, die spielerisch keinerlei Unterschied machen.
Für EA kommen die Ermittlungen in Belgien zur Unzeit. "Battlefront 2" ist eines der wichtigsten Spiele des Jahres für den Publisher und hat schon vor Veröffentlichung mit seinen Echtgeld-Käufen einen Shitstorm erzeugt. EA hat angesichts der lauten Kritik zwar den Zeit- und Geldaufwand gesenkt, der zum Freischalten neuer Inhalte nötig ist. Viele Spieler empfinden es aber als Affront, dass sie das Game zuerst zum Vollpreis kaufen sollen, nur um dann womöglich wieder Geld für Lootboxen im Spiel auszugeben.
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