Nordische Kombi

Gruber fällt bis Jänner aus – Seidl soll’s richten

Sport
21.11.2017 11:55

Die ÖSV-Kombinierer starten angeführt von Mario Seidl ambitioniert in die am Wochenende in Ruka beginnende Weltcupsaison mit Olympia als Höhepunkt. Cheftrainer Christoph Eugen muss allerdings bis Jänner auf Routinier Bernhard Gruber verzichten. Der Ex-Weltmeister fällt nach einer Blinddarm-Operation am Montag zumindest für die ersten drei Stationen aus.

"Natürlich ist es das ein Rückschlag", bedauerte Eugen den Ausfall seines in der Vorsaison drittbesten Mannes nach Seidl und Wilhelm Denifl. Der ÖSV-Coach zeigt sich aber trotzdem zuversichtlich. "Ich bin optimistisch. Wir haben ein bunt gemischtes Team mit arrivierten Athleten und Jungen. Ich bin schon gespannt, wo wir stehen."

Besonders viel erwarten darf er sich wohl von Seidl. Der 25-jährige Salzburger hat im Sommer-Grand-Prix restlos überzeugt und auch zuletzt im Training in Finnland keine Schwächen gezeigt. "Er macht einen guten Eindruck. Er hat es gut geschafft, die Form auf Schnee zu bringen. Es schaut schon ganz gut aus", sagte Eugen.

Auch Seidl selbst ist zuversichtlich. "Ich habe in der Vorbereitung gut gearbeitet und bin bereit. Natürlich ist mein Ziel, konstant wieder vorne mitzumischen", betonte der Gesamt-Weltcupsechste, der noch auf seinen ersten Sieg wartet.

Wer kann deutsche Dominanz brechen?
Den Platz zuoberst am Podest hatten sich im vergangenen Winter fast ausnahmslos die Deutschen gesichert. Der neuerliche Gesamtsieger Eric Frenzel (10 Saisonerfolge), Johannes Rydzek (8), Fabian Rießle (2) und Björn Kircheisen (1) beherrschten nicht nur das Weltcup-Geschehen klar, sondern räumten auch bei der WM alle Titel ab. Diese Dominanz wollen Seidl und Co. möglichst oft brechen. "Das ist für alle Nationen das Ziel", bekräftigte auch Eugen.

Wie bei den jüngsten Großereignissen soll auch bei Olympia im Februar in Südkorea wieder mindestens einmal Edelmetall herausschauen. "Wir wollen natürlich die Medaillenserie fortsetzen. Das Minimalziel ist eine Medaille", stellte Eugen klar. 2014 in Sotschi hatte es Olympia-Teambronze, bei den Weltmeisterschaften 2015 Einzel-Gold durch Gruber und 2017 wieder Mannschafts-Bronze gegeben.

Eugen hat aber freilich nicht nur die Winterspiele im Fokus. "Wir wollen schon auch schauen, dass wir davor mit Topergebnissen Selbstvertrauen gewinnen." Außerdem soll der in seiner mittlerweile fünfjährigen Amtszeit eingeleitete Umbruch spätestens bei der Heim-WM 2019 Früchte tragen. "Orter, Pommer und auch Franz-Josef Rehrl kennen den Zirkus schon sehr gut und waren auch schon bei Großereignissen - das große Fernziel ist natürlich Seefeld 2019." Schon heuer erwartet er sich von den Jüngeren eine Steigerung. "Auf alle Fälle erwarte ich mir von ihnen einen Schritt nach vorne, das wollen sie auch."

Oldie Denifl hat viel vor
Aber auch der 37-jährige Denifl hat noch viel vor. "Ruka ist meine absolute Lieblingsschanze, ich mag es, wenn es windig und schwer zu springen ist. Ebenso ist die Loipe schwer und selektiv. Ich habe aber genau darauf den ganzen Sommer trainiert und freue mich besonders, endlich im Rennen wieder ans Limit zu gehen", sagte der im Vorjahr in Finnland zweitplatzierte Tiroler.

Als weitere Herausforderer der Deutschen neben den Österreichern gelten der Japaner Akito Watabe und die Norweger mit Magnus Moan und Jarl Magnus Riiber. Viel Aufmerksamkeit gilt der Rückkehr von Olympiasieger, Fünffach-Weltmeister und Dreifach-Weltcupgesamtsieger Jason Lamy Chappuis (FRA), der es nach zwei Jahren Pause noch einmal wissen will.

Die Weltcupsaison ist mit 28 Bewerben in 13 Orten - erstmals auch im estnischen Otepää - so dicht wie noch nie und endet am 25. März erneut in Schonach. Für das rot-weiß-rote Team stehen wieder die beiden den Heimweltcups in Ramsau Mitte Dezember und in Seefeld im Jänner besonders im Fokus. Neu im Weltcup sind nicht nur die Mini-Tour mit drei Bewerben zu Beginn in Ruka, sondern auch eigene Führungstrikots für die besten Skispringer (blau) und Langläufer (rot).

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(Bild: KMM)



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