Lake Louise

ÖSV-Herren versuchen Poisson-Drama zu verarbeiten

Sport
22.11.2017 15:40

Nach dem tödlichen Unfall des Franzosen David Poisson versuchen die rot-weiß-roten Speed-Asse mit freiem Kopf in das Training von Lake Louise zu gehen - was sogar für die Profis schwierig ist.

Zwölf Tage nach dem tragischen Trainings-Tod des Franzosen David Poisson steht am Samstag die erste Abfahrt der Herren auf dem Programm. Auch in Kanada, in Lake Louise, eine gute Autostunde von Nakiska entfernt. Niemand spricht diesmal von der vergleichsweise leichten Downhill-Strecke, all den hartgesottenen Rennfahrern liegt der Schock schwer im Magen. Auch die Österreicher haben richtig zu kämpfen. "Wir sind Rennfahrer", sagt Olympiasieger Matthias Mayer - und lässt während der bedeutungsvollen Pause den Blick über den Luxus des Fünf-Sterne-Palastes Château Lake Louise gleiten. "Und als solche wissen wir ein Leben lang, was passieren kann."

Er selbst habe am eigenen Leib verspürt, denkt der Kärntner an seinen Horror-Crash in Gröden vor zwei Jahren, wie viel Glück man ab und zu brauche. Aber wenn dann am Mittagstisch in Copper Mountain so eine Nachricht serviert wird, wie die vom Tod von Poisson, dann "macht man sich Gedanken übers Leben und über den Skisport. Und kommt zum Punkt, wenn der Zeitpunkt da ist, dann ist er eben da."

"Wegschalten fällt schwer"
Max Franz gelingt die Flucht in den Fatalismus nicht so gut: "Es kommt immer wieder", gesteht der WM-Bronzene von St. Moritz. "Es passiert viel im Kopf. Und das geht nicht gut zum Wegschalten!" Beim ersten Training in Copper Mountain nach der Todes-Meldung sei es für ihn ganz arg gewesen: "Da stehst du an, da geht gar nix." Am Samstag ist Rennen. Und ohne Risiko kein Erfolg. Das wissen die Rennfahrer. Sie müssen diesen Poisson-Schock ausblenden. "Ich hoffe, ich kann das", atmet auch Vincent Kriechmayr tief durch. "aber uns fällt das sicher leichter, als den Franzosen." Hannes Reichelt hat die Sache ebenfalls tief getroffen: "David war mein Salomon-Kollege. Mir sind die Tränen gekommen."

Georg Fraisl (in Lake Louise), Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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