Bereits 3900 Tote
Duterte: Polizei muss bei Anti-Drogen-Krieg helfen
Die philippinische Polizei soll nach dem Willen von Präsident Rodrigo Duterte wieder die Führungsrolle im Kampf gegen die Drogenkriminalität übernehmen. Die Drogenbehörde könne die Aufgabe doch nicht allein erledigen, sagte Duterte am Mittwochabend. "Ob ich es gut finde oder nicht: Ich muss der Polizei diese Vollmacht zurückgeben", sagte der Präsident.
Duterte hatte die Polizei bereits zweimal abgezogen. Beim ersten Mal waren die Einsätze der Polizei gegen mutmaßliche Drogenkriminelle im Jänner nach einer Reihe von Skandalen und Korruptionsvorwürfen ausgesetzt worden. Duterte hatte die philippinische Polizei damals als "korrupt bis ins Mark" bezeichnet und angekündigt, diese "säubern" zu wollen. Kurz darauf hatte er die 165.000 Polizisten aber ohne nennenswerte Reformen wieder eingesetzt.
Im Oktober hatte Duterte die Polizei dann zum zweiten Mal entmachtet, nachdem es massive Proteste gegeben hatte. Demonstranten hatten die Polizei für den Tod von drei Jugendlichen verantwortlich gemacht.
Polizei tötete bereits 3900 "Drogenkriminelle"
Der seit Mitte 2016 amtierende Präsident Duterte hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, Tausende "Drogenkriminelle" töten zu lassen. Seit seinem Amtsantritt tötete die Polizei in dem gnadenlosen Feldzug nach eigenen Angaben bereits mehr als 3900 Menschen.
Viele seiner Landsleute unterstützen Dutertes Anti-Drogen-Krieg als schnelle Lösung gegen die weitverbreitete Kriminalität. Amnesty International und andere Organisationen sprechen jedoch von massiven Menschenrechtsverletzungen in dem südostasiatischen Inselstaat. Laut einer Amnesty-Studie erschießt die philippinische Polizei systematisch Unbewaffnete, fälscht Beweismittel und heuert sogar Auftragsmörder an.
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