"Darf bleiben"
Simbabwe: Mugabe wird Straffreiheit garantiert
Der zurückgetretene simbabwische Langzeitpräsident Robert Mugabe muss keine Strafverfolgung fürchten. Wie am Donnerstag bekannt wurde, dürfen der 93-Jährige und seine Ehefrau Grace im Land bleiben, ohne dass sie vor ein Gericht gestellt würden. "Wir haben nichts gegen Mugabe oder seine Frau. Es steht ihnen frei, im Land zu bleiben, wenn sie das möchten", teilte die Regierungspartei Zanu-PF mit.
Parteisprecher Simon Khaya Moyo verwies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur auch auf Verdienste, die die Partei Mugabe zugutehalte: "Er trug in den vergangenen 37 Jahren wesentlich zur Entwicklung des Landes bei." Dem früheren simbabwischen Präsidenten wurde Insidern zufolge Straffreiheit und persönlicher Schutz zugesichert. Das sei Teil der Vereinbarung über Mugabes Rücktritt, verlautete am Donnerstag aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen. In Regierungskreisen hieß es, Mugabe wolle in Simbabwe sterben und habe nicht die Absicht, ins Exil zu gehen.
Simbabwes Abstieg: Von der Kornkammer zum Armenhaus
Mugabe hatte seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1980 in Simbabwe geherrscht, zunächst als Premierminister und seit 1987 als Präsident. Seine politische Führung wurde über die Jahre zunehmend autoritärer. Unter seiner Führung wurde aus der wohlhabenden Kornkammer der Region ein Armenhaus.
Der 93-Jährige war am Dienstag unter erheblichem Druck zurückgetreten. Nach einem unblutigen Militärputsch waren er und seine Frau unter Hausarrest gestanden. Mugabes ehemaliger Stellvertreter Emmerson Mnangagwa tritt als sein Nachfolger an. Am Freitag soll dieser bei einer Zeremonie im 60.000 Menschen fassenden Nationalstadion seinen Amtseid ablegen.
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