Am Wochenende wird Wien wieder zur veganen Hauptstadt Europas. Die Messe "Vegan Planet" im MAK zeigt, wie gut es auch ohne tierische Produkte schmecken kann.
Paleo, glutenfrei oder "raw" (also roh) - klingt ganz schön kompliziert, was unser Essen heutzutage alles können muss. In diesem Wirrwarr von sinnbefreiten Trends bis hin zu Ernährungsformen, die durchaus ihre positiven Seiten haben, fühlt man sich als durchschnittlicher "Fleischfresser" und Beilagenesser schnell verloren. Zu groß scheinen die Berührungsängste vieler Österreicher, wenn es darum geht, das sonntägliche Schnitzel einmal auszulassen und etwas Neues auszuprobieren.
Österreicher beim Fleischkonsum EU-Spitzenreiter
Dabei spricht die Statistik dafür, ruhig einmal einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Denn: Wir essen so viel Fleisch wie nie zuvor. Rund 102 Kilogramm Rind, Schwein, Geflügel und Fisch verzehrt der durchschnittliche Österreicher jährlich - damit sind wir EU-Spitzenreiter.
Konträr dazu gibt es aber ein Umdenken, was das eigene Wohlbefinden und den Umgang mit Mutter Natur angeht. 800.000 Menschen in unserem Land leben vegetarisch, 80.000 von ihnen vegan. "Und mehr als 4,2 Millionen Österreicher wollen ihren Fleischkonsum reduzieren", erzählt Felix Hnat, Obmann der Veganen Gesellschaft Österreich. Das Problem: Viele sind unsicher, wo sie ansetzen sollen. Denn Ernährungsformen wie dem Veganismus lastet vielerorts noch immer das Klischee vom "Körndlfresser" an.
Vegan-Messe will zum Ausprobieren einladen
Dagegen soll die "Vegan Planet"-Messe helfen, die bis Sonntag im Wiener MAK ihre Zelte aufschlägt. Veganismus - also der Verzicht auf alle tierischen Produkte - ist nämlich längst schon viel mehr als der nächste hippe Lifestyle-Auswuchs. Veranstalter Hnat: "Wir wollen niemanden zum Veganismus bekehren, sondern zeigen, welche Produktvielfalt vorhanden ist. Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, welche Alternativen es gibt und wie man diese auf den heimischen Tisch bringen kann."
Und: Einmal vegan zu kochen bedeutet nicht, den Schweinsbraten gänzlich vom Speiseplan zu verbannen. Auch mit Vorurteilen soll aufgeräumt werden. Zu den Höhepunkten der Messe zählt etwa der Vortrag von Gordon und Aljosha, die sich mit ihrem YouTube-Kanal "Vegan ist ungesund" international einen Namen gemacht haben. Außerdem zeigen Spitzenköche, wie gut die vegane Küche schmeckt. Durchkosten erwünscht!
Daten & Fakten
Melanie Leitner, Kronen Zeitung
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