"Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren", erklärte der deutsche Modeschöpfer, Designer und Fotograf Karl Lagerfeld im April 2012 in der Talkshow von Markus Lanz im ZDF. Ähnlich sieht das auch der Betreiber des Cafés "Le Théatre" in Stuttgart, Stefan Gauß, der Gäste, die in Jogginghosen erscheinen, nicht so gerne sieht.
"We say 'no' to sweatpants - thank you for understanding" (Wir sagen 'Nein' zu Jogginghosen - Danke für ihr Verständnis), heißt es deshalb auf einem Zettel, der an der gläsernen Eingangstür seines Lokals angebracht ist. "Es gibt in der Mode die Tendenz, dass alles ein bisschen gemütlicher ist, und das verwechseln manche Kunden damit, dass man mit Jogginghose ins Café kommen kann", sagt Gauß.
Er möchte mit dem Aushang dem Verlust einer gewissen Ausgehkultur entgegenwirken, wie er in einem Interview mit "Spiegel Online" erläutert. Das Schild sei einfach ein persönliches Statement. "Ich will ein bisschen an Werte erinnern. Oder finden Sie, dass Jogginghosen schick und sexy sind? Ziehen Sie so etwas im Büro an?", so der Betreiber von "Le Théatre".
"Leute ziehen sich an wie für ihre Couch"
"Früher machte man sich schick, wenn man abends ins Kino oder Theater ging und zum Beispiel auch in mein Café kam. Heute ziehen sich viele Leute zum Ausgehen genauso an wie für ihre Couch zu Hause. Das möchte ich gerne wieder ändern", begründet Gauß die umstrittene Aktion.
Er findet es durchaus legitim, Gäste in Jogginghosen abzuweisen. "Das macht man ja auch in der Disco", so der Gastronom. Wenn doch jemand damit auftaucht, nimmt er es sportlich - und bittet, "beim nächsten Mal" anders zu kommen. Und: "Wenn es stylish aussieht, ist es was anderes", zeigt sich der Café-Chef offen.
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