Knalleffekt im Heimskandal von Kirchstetten in Niederösterreich: Zwei frühere Bewohnerinnen des "Haus Clementinum" wurden vor wenigen Tagen exhumiert. Es laufen Mordermittlungen - der furchtbare Verdacht: Die Frauen wurden von fünf früheren Stationsgehilfen mit einem Medikamentencocktail zu Tode gepflegt.
Es war am Beginn der Vorwoche. Auf Friedhöfen in Wien und Niederösterreich wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft St. Pölten zwei Gräber geöffnet. Im Morgengrauen, unter größter Geheimhaltung. Denn so wenige Menschen als möglich sollten von den Exhumierungen erfahren ...
Toxikologische Untersuchungen
Die Särge mit den sterblichen Überresten zweier Frauen wurden in die Wiener Gerichtsmedizin gebracht. Der renommierte Sachverständige Wolfgang Denk ist jetzt mit den toxikologischen Untersuchungen beauftragt. Dafür werden an den Leichen Proben von Knochenmark und Gewebeteilen entnommen. Wie bei Serienmörderin Elfriede Blauensteiner. Der Fall erinnert zudem an die Todesengel von Lainz.
Psychisch und körperlich misshandelt
Diesmal geht es um Ermittlungen zu dem im Herbst 2016 aufgeflogenen Pflegeskandal im "Haus Clementinum" in Kirchstetten. Über Jahre hinweg sollen in dem Heim betagte, wehrlose Menschen von vier Frauen und einem Mann auf grausamste Weise psychisch und körperlich misshandelt - und möglichweise sogar umgebracht - worden sein. Es besteht der Verdacht, dass die Stationsgehilfen einige ihrer Patienten mit einem Medikamentencocktail vergiftet haben.
Die jetzt Exhumierten waren 2015 und 2016 gestorben, im "Clementinum", unter mysteriösen Umständen. Beide Frauen wurden - ohne davor in einem alarmierenden Zustand gewesen zu sein - am Morgen tot in ihren Betten gefunden. Nach einem Nachtdienst der fünf Beschuldigten.
Weitere Graböffnungen sind offenbar geplant ...
Christoph Budin und Martina Prewein, Kronen Zeitung
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