Erfundene Sex-Story

“Washington Post” tappte nicht in Aktivisten-Falle

Ausland
28.11.2017 08:17

Rechtsgerichtete Aktivisten haben offenbar die "Washington Post" mit einer fingierten Geschichte in die Falle locken wollen. Ziel der Aktion sei es gewesen, die Zeitung "zu täuschen und zu diskreditieren", so Chefredakteur Martin Baron am Montag. Als Köder habe eine Frau gedient, die sich mit einer dramatischen Enthüllungsgeschichte über den wegen sexuellen Fehlverhaltens unter Druck geratenen republikanischen Senatskandidaten Roy Moore bei der Redaktion gemeldet habe.

Die Frau habe angegeben, Moore habe sie vor 25 Jahren, als sie noch ein Teenager gewesen sei, geschwängert. Die Schwangerschaft habe sie durch eine Abtreibung beendet. In mehreren Interviews mit der Redaktion habe sich die Frau dann aber in Widersprüche verstrickt, weswegen sich die Zeitung gegen eine Veröffentlichung entschieden habe.

Senatskandidat Roy Moore (Bild: AP)
Senatskandidat Roy Moore

Chefredakteur: "Haben uns nicht hinters Licht führen lassen"
Schließlich sei die Frau dabei beobachtet worden, wie sie die New Yorker Büroräume des "Project Veritas" betreten habe, erklärte die "Washington Post". Dahinter stehen rechte Aktivisten, die die sogenannten Mainstreammedien diskreditieren wollen. "Washington Post"-Chefredakteur Baron warf dem "Project Veritas" vor, seine Zeitung durch eine fingierte Geschichte in die "Falle" locken zu wollen. "Wegen unserer typischen journalistischen Sorgfalt haben wir uns aber nicht hinters Licht führen lassen", so Baron.

"Washington Post"-Chefredakteur Martin Baron (Bild: AFP/Getty Images)
"Washington Post"-Chefredakteur Martin Baron

Die "Washington Post" hatte als erstes Medium über den Vorwurf berichtet, dass der republikanische Senatskandidat Moore als junger Mann sexuelle Beziehungen zu minderjährigen Frauen gesucht habe. Die Zeitung zitierte die Aussagen mehrere betroffener Frauen, die auch von vielen Politikern aus Moores Partei als glaubwürdig eingestuft wurden. Der Politiker steht seitdem erheblich unter Druck. Bei der Wahl am 12. Dezember im US-Staat Alabama droht Moore eine Niederlage.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt