Nach der Brüsseler Schock-Entscheidung, Glyphosat für weitere fünf Jahre zu erlauben, bilden Umweltschützer und heimische Unternehmen jetzt eine Front gegen das Umweltgift auf unseren Feldern. Große Chancen für einen rot-weiß-roten Ausstiegsplan sieht EU-Mandatar Georg Mayer (FPÖ): "Einem Verbot des Totalherbizids in den einzelnen Mitgliedsstaaten, also auch bei uns, steht die Entscheidung der Kommission glücklicherweise nicht entgegen."
Unterstützung für den ungebrochenen Glyphosat-Widerstand kommt - wie berichtet - aus Paris. Für das große Agrarland Frankreich hat dessen Präsident Emmanuel Macron noch einmal persönlich sein Vorhaben eines nationalen Verbots von Glyphosat bekräftigt.
"Wenn der Landwirtschaftsriese Frankreich das schafft, dann kann niemand behaupten, dass das in Österreich nicht auch möglich wäre", fordert Greenpeace-Experte Theissing-Matei. Ihm ist es auch wichtig, dass die Landwirtschaft bei der Umstellung unterstützt wird: "Unsere Bauern dürfen bei der Umstellung auf umweltfreundliche Methoden jetzt nicht alleinegelassen werden."
Glyphosatzulassung "ein nicht wiedergutzumachender Fehler"
Indes wird die Front für einen österreichweiten Ausstiegsplan aus dem von der Weltgesundheitsorganisation als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuften Glyphosat immer größer. So will "Kärnten Milch" seinen Bauern künftig verbieten, das Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen. Heimische Kritik kommt auch von Österreichs grüner Nummer eins: "Die Entscheidung der EU-Kommission, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für weitere fünf Jahre zuzulassen, ist ein nicht wiedergutzumachender Fehler", so Bellaflora-Geschäftsführer Alois Wichtl. "Damit geht die Gefährdung der Menschen sowie der Pflanzen- und Tierwelt in die Verlängerung."
Mark Perry, Kronen Zeitung
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