Eklat in Florenz
Deutsche Reichskriegsflagge in Carabinieri-Kaserne
Eine deutsche Reichskriegsflagge in einer Carabinieri-Kaserne in Florenz sorgt für Wirbel in Italien. Der Militärangehörige, der die Fahne in seinem Zimmer aufgehängt hatte, ist von der Militärstaatsanwaltschaft und der Justiz in Florenz angezeigt worden. Ihm droht eine schwere Strafe. Die im Deutschen Kaiserreich (1871-1918) verwendete Kriegsflagge gilt als Erkennungszeichen von Neonazis.
Ein Videoreporter hatte zufällig von der Straße aus die an einer Wand des Zimmers hängende Fahne gesehen, sie gefilmt und das Video auf der Website des lokalen Nachrichtenportals "Il Sito di Firenze" veröffentlicht. Das Video sorgte für Wirbel, eine interne Untersuchung wurde eingeleitet. Verteidigungsminister Roberta Pinotti zeigte sich empört und bat den Carabinieri-Generalkommandanten Tullio Del Sette um eine Erklärung und vorbildhafte Strafen.
"Ein Militär schwört der Republik seine Treue. Wer eine Reichskriegsflagge aushängt, ist nicht würdig, Mitglied der Carabinieri zu sein", sagte Pinotti. Die Carabinieri gehören zu den italienischen Streitkräften, sie haben aber vor allem auch polizeiliche Aufgaben.
Heftige Debatte über Aufflammen von Rechtsextremismus
In Italien ist derzeit eine heftige Debatte über ein Aufflammen von Rechtsextremismus im Gange. Ex-Premier Matteo Renzi hat zu einem entschlossenen Vorgehen gegen rechtsextremistische Gewalt aufgerufen, nachdem am Mittwoch vier Aktivisten der rechtsextremistischen Gruppe "Veneto Fronte Skinheads" von der Polizei in Como angezeigt wurden. Sie waren in einen Saal eingedrungen, wo sich Anhänger des Netzwerks "Como Senza Frontiere" versammelt hatten, das aus Pro-Migranten-Verbänden besteht.
Die Skinheads unterbrachen das Treffen und verlasen eine Presseerklärung mit heftiger Kritik am Umgang mit dem Flüchtlingsnotstand in der an die Schweiz grenzenden Stadt. Renzi sagte, es sei Pflicht aller Parteien, nicht nur der Linkskräfte, den Vorfall zu verurteilen.
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