Die Hängepartie hat ein Ende: Der 1. FC Köln und Trainer Peter Stöger haben sich getrennt! Der deutsche Bundesligist teilte Sonntagmittag mit, dass der bis 2020 laufende Vertrag mit dem Wiener einvernehmlich aufgelöst wurde und U19-Coach Stefan Ruthenbeck das Amt bis zur Winterpause interimistisch übernimmt. Auch Stögers Assistent Manfred Schmid verlässt den Verein.
Stöger hatte die Kölner im Sommer 2013 in der zweiten Liga übernommen und auf Anhieb in die Bundesliga geführt. Dort gelang in der Vorsaison Platz fünf und damit die erste Europacup-Teilnahme des Klubs seit 25 Jahren. Seither ging es aber rapide bergab. In der laufenden Saison holten die Kölner in 14 Runden erst drei Punkte. Im letzten Spiel unter Stöger gab es am Samstag ein 2:2 beim Tabellendritten Schalke 04.
Laut Stöger war die Trennung bereits vor dem Spiel fixiert worden. "Am Freitag war klar, dass das Spiel auf Schalke unser letztes wird. Um sich voll auf diese wichtige Partie fokussieren zu können, haben wir entschieden, dies erst am Sonntag zu kommunizieren", erklärte Stöger in einer Vereinsmitteilung. "Es ist im Sinne des Klubs und vor allem der Mannschaft, dass jetzt eine Entscheidung getroffen wurde und Klarheit herrscht."
Köln-Präsident Werner Spinner hatte gehofft, dass man den Klassenerhalt "in der Konstellation mit Peter, seinem Team und der Mannschaft schaffen" könne. "Leider ist diese Überzeugung jedoch trotz des positiven Resultats auf Schalke nicht mehr ausreichend vorhanden", so Spinner.
"Wir wollen uns für viereinhalb Jahre überragendes Zusammenarbeiten bedanken", sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle bei einer Pressekonferenz Sonntagmittag. "Es gilt jetzt, mit aller Energie nach vorne zu schauen. Jedes einzige Spiel wird ein Endspiel sein."
Wehrle sagte, nach dem Abschied von Sportchef Jörg Schmadtke Ende Oktober sei es ab Mitte November nach und nach zu einem Umdenkprozess bei den Verantwortlichen gekommen. Vor dem Spiel in Mainz am 18. November (0:1) habe man dem Ex-ÖFB-Teamspieler mitgeteilt, dass man vorsorglich mit anderen Trainern Kontakt aufnehmen werde. Nach der Niederlage gegen Hertha BSC vor einer Woche (0:2) habe man sich wieder zusammengesetzt. "Dann haben sich Dinge verändert, auch beim Peter."
Der 45-jährige Ruthenbeck, der sich bereits am Samstag von der U19 verabschiedete, soll vorerst nur bis Weihnachten für die Profis zuständig sein. "In der Winterpause werden wir uns wieder zusammensetzen", erklärte Wehrle. Namen von möglichen und unmöglichen Nachfolgern wollte der Geschäftsführer nicht kommentieren: "Wir werden hier keine öffentliche Trainerdiskussion führen."
Am Samstag war in Medien Markus Anfang als möglicher Nachfolger von Stöger genannt worden. Der 43-Jährige, in seiner aktiven Zeit auch für den FC Tirol aktiv, führte Holstein Kiel von der Dritten Liga an die Zweitliga-Spitze. Laut seinem Arbeitgeber sei ein Wechsel bisher nicht Thema gewesen. "Die Frage stellt sich für mich nicht", sagte Holsteins Sport-Geschäftsführer Ralf Becker am Sonntag im Fußball-Talk des TV-Senders Sky Sport News. "An mich ist niemand herangetreten."
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